(ots) - Häufig sind Unternehmer-Eltern schlechte Vorbilder
/ Der Beruf des Unternehmers wirkt auf die Kinder oft abschreckend
Hamburg, 29. Juni 2011 - Unternehmerkinder für die Nachfolge in
der elterlichen Firma zu begeistern, ist überwiegend eine Frage des
Erziehungsstils. In einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin
'impulse' (Ausgabe 7/2011, EVT 30. Juni) erklärte Dr. Christina
Erdmann, Erziehungswissenschaftlerin der Uni Witten/Herdecke, dass
bei der Erziehung von Unternehmerkindern "auf Druck und Sanktionen
verzichtet" werden sollte. Dies gelte auch für die Wahl der
Ausbildung. "Wenn Eltern auf eine Ausbildung pochen, die klar auf
eine Unternehmensübernahme abzielt, erzeugt das meist starken Druck",
so Erdmann. Bei der beruflichen Orientierung sollten Eltern deshalb
ihre Kinder auffordern, die Welt nach eigenen Maßstäben zu entdecken.
Noch größeren Einfluss auf die Nachfolge-Bereitschaft hat nach
Ansicht der Wissen-schaftlerin das Verhalten der Eltern in Bezug auf
Familie und Beruf. "Wenn Unternehmer¬kinder erleben, dass die eigenen
Eltern vom Unternehmen aufgefressen werden, ent¬wickeln sie schnell
das Gefühl: Warum soll ich mir das antun?" Deshalb wirke der Beruf
des Unternehmers auf die Kinder oft abschreckend. In den Familien, in
denen ein eher gelassener Erziehungsstil vorherrsche, sei die
Bereitschaft der Kinder zur Nachfolge viel stärker ausgeprägt als in
Familien, in denen die Nachfolge auf dem Reißbrett geplant wird, so
Erdmann.
Die Erziehungswissenschaftlerin rät allen Unternehmer-Eltern, ihre
Kinder nicht zu Nach¬folgern zu erziehen. Dadurch seien die Eltern
der Gefahr ausgesetzt, das Kind ständig auf Nachfolgefähigkeit zu
prüfen. Das aber würden Kinder schnell merken.
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