(ots) - Auf gut Oberpfälzisch würde man sagen: "A
G'schmackl bleibt". Zwar begründeten Justiz und Polizei im
Bayerischen Landtag wortreich, warum man den libyschen Diktatorensohn
Saif al Arab al Gaddafi mit den Samthandschuhen der Diplomatie
anfasste, obwohl er betrunken Auto fuhr, Polizisten beleidigte, sogar
als Waffenhändler verdächtigt wurde. Wichtiger als dem Gesetz Geltung
zu verschaffen war aber wohl, dass alles getan wurde, um
diplomatische Verwicklungen zu vermeiden - obwohl Gaddafi junior
überhaupt keinen Diplomatenstatus hatte, wie sich herausgestellt
hatte. Dass der Münchner Polizeipräsident mit dem Rowdy auch noch in
einem Nobelrestaurant zum Essen ging, hinterließ ein zugegeben
verheerendes Bild in der Öffentlichkeit. Diplomatische Spielregeln
einzuhalten ist die eine Sache. Nachdrücklich und konsequent gegen
Rechtsbrecher vorzugehen, die andere. Im Fall Gaddafi waren wohl die
Maßstäbe etwas weit verschoben.
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