(ots) - Angela Merkel macht keinen Hehl daraus, was sie
nach Afrika führt. Sie will der deutschen Wirtschaft zu lukrativen
Geschäften verhelfen. Es gibt viel einzufädeln und gut zu verdienen.
Angola und Nigeria haben Erdöl und damit Geld. Kenia glänzt mit einem
von Handel und Dienstleistungen getragenen Aufschwung. Doch die
Deutschen sind abgehängt. Groß im Geschäft ist vor allem China, das
sich durch Exklusivverträge Rohstoffe und Absatzmärkte sichert. Dabei
mag helfen, dass der fernöstliche Wirtschaftsriese selbst noch als
Schwellenland gilt. Es vermittelt ein Gefühl gleicher Augenhöhe. Die
Skrupellosigkeit bei der Wahl ihrer Partner dürfte den Chinesen
allerdings genauso helfen. Genau das sollte für Deutschland nicht
gelten. Wenn die Bundesregierung mit Angola eine "Energie- und
Rohstoffpartnerschaft" ausbauen will, wie die Kanzlerin vor ihrer
Abreise verkündete, dann übernimmt sie auch eine Mitverantwortung
dafür, dass nicht nur eine kleine Clique der Machthabenden vom
Ölreichtum profitiert, sondern das ganze Land. Für Nigeria trifft das
genauso zu. Die Ölförderung hat das Niger-Delta verwüstet. Aber die
Mehrzahl der Menschen dort lebt in Armut.
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