(ots) - "Ich bin sehr bodenständig groß geworden. Mein
Vater hat sehr darauf geachtet, dass bei uns alles normal abläuft.
Andere Eltern hatten eine Bäckerei, meine hatten ein Festspielhaus",
erzählt Katharina Wagner im Exklusiv-Interview mit dem Frauenmagazin
EMOTION (Ausgabe 08/2011 jetzt im Handel). "Trotzdem ist es natürlich
ein befremdliches Gefühl, wenn man eines Tages merkt, dass die eigene
Familie doch etwas anders ist als viele andere." Dennoch sieht die
Urenkelin von Richard Wagner und Ururenkelin Franz Liszts das
Festspielhaus in Bayreuth nicht als ihr Erbe: "Nur weil man diesen
Nachnamen trägt, ist man noch lange nicht imstande, die Festspiele zu
leiten. Das ist kein Frühstücksdirektorenjob. Hier muss man wirklich
etwas können und leisten. Ich habe diesen Job angenommen, weil ich
ihn mir zugetraut habe - und nicht, weil ich so heiße", sagt die
33-Jährige, die die Bayreuther Festspiele seit 2008 gemeinsam mit
ihrer Halbschwester Eva Wagner-Pasquier leitet. Der dynastische
Gedanke liegt der Regisseurin auch im Privaten fern: "Um Himmels
Willen, nein! Man kriegt doch kein Kind, nur um den Namen
weiterzutragen!" Das Kinderthema geht Katharina Wagner pragmatisch
an. "Momentan könnte ich kein Kind großziehen. Wenn ich ein Kind
bekomme, würde ich mich auch drum kümmern wollen - und das kann ich
derzeit nicht in dem Maße, in dem man das tun sollte", weiß die
Berufspendlerin, die in der Woche in Bayreuth arbeitet und das
Wochenende in ihrer Wahlheimat Berlin verbringt. "Berlin ist
tolerant, offen, freidenkend. Das findet man so in keiner anderen
deutschen Stadt. Ich mag die Denke hier, dieses Entspanntsein", so
die gebürtige Bayreutherin.
Seit der Ãœbernahme der Festspielleitung, hat Katharina Wagner eine
Doppelrolle inne - als Künstlerin und Managerin. Über ihren Beruf
sagt die Theaterwissenschaftlerin: "Ich bin in erster Linie
Regisseurin". Doch Klischees vom chaotischen Künstler greifen bei ihr
nicht. "Es ist schon vorgekommen, dass Leute, die meine Wohnung zum
ersten Mal sehen, erstaunt sagen: Wie? Hier wohnt jemand? So
aufgeräumt ist es bei mir." Ein Premiereabend bei einer eigenen
Inszenierungen bleibt auch für die erfahrene Regisseurin etwas ganz
Persönliches: "Buhs tun immer weh und es wäre verlogen, das
abzustreiten. Aber ich finde es gut, wenn eine Inszenierung
kontrovers diskutiert wird. Das ist auf jeden Fall besser, als wenn
sich die Leute beim Schlussapplaus gelangweilt ansehen und sich
fragen, wo sie jetzt was Schönes essen gehen sollen", so Katharina
Wagner im EMOTION-Interview.
Pressekontakt:
Katarzyna Mamrot
EMOTION Verlag GmbH
Tel: 040/20 93 30 850
E-Mail: Kata.Mamrot(at)emotion.de
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EMOTION erscheint seit dem 10. Februar 2010 in der EMOTION Verlag
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