(ots) - Gestern Abend beschlossen die
Mitgliedsländer der Internationalen Walfangkommission (IWC) auf ihrem
63igsten Jahrestreffen auf der britischen Kanalinsel Jersey eine
Reform ihrer Regeln. Großbritannien hatte mit Deutschland und anderen
EU-Partnern einen entsprechenden Entschließungsantrag eingebracht.
Der Antrag will die Heimlichtuerei vermindern, bessere und
zeitnahe Berichterstattung und Protokolle von den Sitzungen und
allgemein ein besseres Management des Gremiums erreichen.
Hauptstreitpunkt waren die Zahlungsmodalitäten für die
Mitgliedsbeiträge. Bisher waren Barzahlungen erlaubt, nun dürfen die
Beiträge nur noch von anerkannten Regierungskonten per Überweisung
gezahlt werden.
"Heftige Korruptionsvorwürfe überlagerten die letztjährige IWC",
sagt Dr. Ralf Sonntag, Meeresexperte des IFAW (Internationaler
Tierschutz-Fonds) bei der Konferenz. "Jetzt bewegt sich die IWC
endlich in eine gute Richtung. Es sind zwar nur kleine Schritte, aber
wichtige zur Modernisierung der Kommission. Die verbesserte
Transparenz wird helfen, die Glaubwürdigkeit und Effektivität dieses
Gremiums zu verbessern."
Durch mehrfache Unterbrechung der Plenarsitzung und intensive
Einzelverhandlungen gelang es schließlich den Antrag in einer
Konsensentscheidung anzunehmen.
"Dank des Einsatzes und den Anstrengungen Großbritanniens,
Deutschlands und einigen anderen Staaten konnte verhindert werden,
dass die Regeln zu den Zahlungsmodalitäten nicht aufgeweicht wurden",
so Sonntag weiter. "Aber wir sollten nicht vergessen, wozu die IWC
eigentlich da ist. Nun gilt es aus der Walfang-Kommission eine
Wal-Schutzkommission zu machen."
Der IFAW lehnt jeden kommerziellen Walfang ab, da er unnötig und
grausam ist. Zusätzlich werden Wale heutzutage durch viele weitere
Gefahren bedroht. Der Lärm in den Meeren, Kollisionen mit Schiffen,
Beifang, Meeresverschmutzung und neuerdings auch radioaktive
Belastung erschweren das Ãœberleben der sanften Riesen in den Meeren.
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