(ots) - Mit einem 0:0-Unentschieden beim Chemnitzer FC
endete am Donnerstagabend, 14.07.2011, die Erfurt-Tour für Werder
Bremen. Nach dem zuletzt knappen 2:1-Erfolg gegen die Rot-Weißen aus
Thüringen erwartete die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf mit dem
CFC ein weiterer Drittligist, der in der abgeschlossenen Saison
souverän den Aufstieg aus der Regionalliga Nord meisterte. Die Bremer
trafen von Beginn an auf couragiert auftretende Sachsen. Entsprechend
viel auch das Fazit von Werder-Coach Schaaf aus: "Man hat gesehen,
dass wir in dieser Woche hart gearbeitet haben, vor allem im
konditionellen Bereich. Es fehlte immer noch an der Abstimmung. Das
wird aber auch noch eine Weile dauern. Wir haben noch nicht so oft in
dieser Konstellation gespielt. Deshalb haben wir in der ersten
Halbzeit lange gebraucht, bis wir ins Match gekommen sind. In der
zweiten Halbzeit war es ein besseres Spiel, welches von beiden
Mannschaften sehr engagiert geführt wurde. So haben beide Teams
versucht, das Tor zu machen. Insgesamt war es ein unterhaltsames
Spiel und wiederum ein sehr guter Test für uns, um unseren
Leistungsstand überprüfen zu können. Wir haben noch einiges vor uns."
erkehrte Welt in den Anfangsminuten vor 6.205 Zuschauern im
Stadion an der Gellertstraße. Denn nicht der Bundesligist von der
Weser diktierte das Spielgeschehen, sondern der "Underdog" aus
Sachsen. Mit forschen Angriffen, meistens über Werders linke
Abwehrseite, kamen die Chemnitzer des Öfteren in den Strafraum der
Bremer. In der 6. Minute hatte Benjamin Förster nach einer Flanke von
Silvio Bankert den Fuß vor Clemens Schoppenhauer am Ball und setzte
diesen an den Pfosten. Die anschließende Ecke köpfte der Chemnitzer
Kapitän Andres Richter knapp über die Latte. Kaum in den Griff zu
bekommen war vor allem CFC-Goalgetter Förster. Der Stürmer, der in
der vergangenen Regionalliga-Saison 25 Treffer erzielte, setzte sich
immer wieder stark in Szene und entfachte folgerichtig Druck auf den
Kasten von Werder-Kepper Christian Vander.
Knapp 20 Minuten dauerte es, bis die Bremer erstmalig aus ihrem
großen Repertoire schöpften: Über die linke Seite dribbelte sich
Marko Marin bis an die Torauslinie, um auf Lukas Schmitz zurück zu
legen. Seine Flanke legte Lennart Thy auf Philipp Bargfrede ab, doch
Werders Mittelfeldkämpfer feuerte einen gefährlichen Distanzschuss
haarscharf neben den rechten Pfosten. Mit fortlaufender Spielzeit
übernahm Werder immer mehr die Kontrolle über das Match und hatte
durch Thy eine weitere gute Chance. Erneut stand Marin dabei im
Mittelpunkt des Geschehens. Der flinke Zehner passte hervorragend in
die Gasse auf den Bremer Stürmer, dessen Schuss CFC-Tormann Philipp
Pentke jedoch in letzter Sekunde per Fußabwehr klären konnte. In
einer intensiv geführten Partie eröffnete Tim Borowski zwei Minuten
vor Ende der ersten Halbzeit Stürmer Thy eine Riesenmöglichkeit. So
schickte "Boro" den 19 Jahre alten Stürmer steil, doch Thy scheiterte
- vor Pentke alleinstehend - an dem Chemnitzer Schlussmann.
Mit einer Doppelchance starteten die Grün-Weißen in Durchgang
zwei: Zunächst hatten die Werder-Fans den Torschrei nach einem
Freistoß von Aaron Hunt auf den Lippen. Doch der frisch
eingewechselte Mittelfeldspieler schlenzte das Leder von der
Strafraumgrenze Millimeter neben den Kasten ans Außennetz. Wenig
später wieder ein Klasse-Zuspiel von Marin auf Markus Rosenberg, und
wieder eine Klasse-Parade vom starken Pentke, der die Führung des SVW
erneut verhinderte. In der 66. Minute hatte Förster das 1:0 für
Chemnitz auf dem Schlappen. Einen Abpraller von Werders Defensive
konnte der Chemnitzer Stürmer allerdings nicht verwerten. Die
Hansestädter verlagerten ihr Spiel durch den aufkommenden Druck der
Gastgeber auf Konter. So kam es vor dem Gehäuse von Pentke wiederholt
zu einer 1-gegen-1-Situation, als Rosenberg freigespielt wurde, aber
nicht am CFC-Keeper vorbeikam.
In der Schlussviertelstunde ging es im Stadion an der
Gellertstraße rauf und runter. Den Hausherren war sichtlich
anzumerken, dass sie den Test sehr ernst nahmen. Gleich zwei Mal
musste Vander im Getümmel klären: Einmal lief er aus seinem Kasten,
um die Kugel zu klären, kurz darauf musste er sich auf den Ball
werfen, um eine brenzlige Situation im Fünfmeterraum zu beenden. Ein
Tor wollte bis zum Schluss allerdings nicht mehr fallen, sodass sich
beide Teams leistungsgereicht 0:0-Unentschieden trennten. Die Bremer
hatten es mit einem leidenschaftlichen Gegner zu tun, der bereits in
acht Tagen beim 1. FC Saarbrücken seinen Einstand in der 3. Liga
geben wird. "Wir stecken mitten in der Vorbereitung. Man merkte ganz
deutlich, dass wir zunehmend müder wurden. Die Mannschaften, gegen
die wir bislang gespielt haben, sind vom Trainingsstand her
deutlicher weiter gewesen als wir. Wir haben aber noch Arbeit vor
uns. Spätestens im Pokalspiel gegen Heidenheim wird es besser laufen
für uns", äußerte sich Werders Neuzugang Andreas Wolf nach Spielende.
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