(ots) - Saif al Arab al Gaddafi und Maha Vajiralongkorn
haben viel gemein und sind doch so unterschiedlich: Beide sind, bzw.
- im Fall Gaddafis - waren sie Söhne von Staatsoberhäuptern, beide
lieben/liebten sie Deutschland, beide tauchen/tauchten immer wieder
in München auf, beide sind/waren sie wie ihre Väter. Denn während der
bei einem Nato-Luftangriff auf Tripolis inzwischen getötete Sohn des
libyschen Revolutionsführers dadurch Schlagzeilen machte, dass er
bayerische Polizisten bespuckte, als Waffenhändler galt und deutsche
Gesetze ganz offensichtlich grundsätzlich für Unfug hielt, gibt sich
der thailändische Thronfolger in der Tradition seines Landes ruhig,
freundlich und bescheiden. So ungleich sich der falsche und der echte
Königssohn sind, so ungleich ist auch ihre Behandlung durch die
deutsche Justiz. Denn während man Gaddafi immer wieder laufen ließ,
der Münchner Polizeipräsident Wilhelm Schmidbauer mit dem Rowdy aus
dem libyschen Herrscherhaus sogar zum Essen ging, brüskiert und
beleidigt man den künftigen König Thailands durch die Beschlagnahme
seines Flugzeugs als wäre er ein siamesischer Produktpirat.
Wenngleich offenbar Schulden des thailändischen Staates bei einem
deutschen Baukonzern im Raum stehen, so besteht noch lange kein
Recht, sich an persönlichem Eigentum eines Vertreters des
Königshauses zu vergreifen. Nicht nur aus Gründen der Diplomatie,
sondern schon allein einer gewissen Fairness wegen hätte man auf
diesen Unterschied achten müssen.
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