Eine neue OECD-Studie lobt die Mittlerrolle der Steuerberater und fordert einen vertrauens- und respektvolleren Umgang der Finanzbehörden mit den steuerpflichtigen Unternehmen – zum beiderseitigen Vorteil. „Leider marschiert der deutsche Fiskus derzeit in die entgegengesetzte Richtung, auf dem Weg der Einschüchterung und Kriminalisierung“, erklärt Dr. Ferdinand Rüchardt, Vorstandsmitglied des bundesweit tätigen Steuerberatungsunternehmens Ecovis.
(firmenpresse) - Ob L wie Liechtenstein heute oder wie Luxemburg vor zehn Jahren – immer wieder geraten Banken in den Verdacht der Beihilfe, wenn Kapitalanleger Gelder am Fiskus vorbei ins Ausland schaffen. Seit der bundesweiten Razzia 1998, als es um Schwarzkonten und -depots in Luxemburg ging, sind die deutschen Groß- und Landesbanken allerdings vorsichtig geworden. Dafür werben insbesondere Liechtensteiner und Schweizer Privatbanken weiter diskret, aber offensiv um wohlhabende deutsche Kunden, die ihr Vermögen vor dem Zugriff der Finanzämter retten möchten.
Auch der OECD ist aufgefallen, „dass manche Banken, vor allem Investmentbanken, bei aggressiven Steuergestaltungen für Kunden, aber auch für den Interbanken- und Eigenhandel eine entscheidende Rolle spielen.“ So steht es in der Studie über so genannte „Steuer-Intermediäre“ (also Mittlerinstitutionen zwischen Steuerzahlern und Finanzbehörden), die das OECD Forum on Tax Administration (FTA) kürzlich in Kapstadt vorgestellt hat. Das FTA-Team will deshalb in einer Folgestudie die Rolle der Banken als Steuersparhelfer genauer unter die Lupe nehmen.
Im Zentrum der aktuellen Untersuchung standen die Steuerstrategien von Großunternehmen, die in der Regel über eigene Steuerabteilungen mit hochkarätigen Fachleuten verfügen. „Letztlich entscheiden die Unternehmen, welche steuerlichen Risiken sie eingehen wollen, sprich: wie stark sie aggressive Steuerminimierungsmodelle nachfragen und welche der möglichen Optionen sie wählen“, heißt es in dem Bericht.
„Das aber bedeutet“, so Dr. Ferdinand Rüchardt, „dass selbst die großen
Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, die Konzerne in Steuerfragen beraten, oft Getriebene der Mandantenwünsche sind“.
Grundsätzlich attestieren die Autoren der Studie den steuerlichen Beratern eine überaus wichtige Mittlerrolle, weil sie Unternehmen und Privatpersonen „helfen, ihre Pflichten als Steuerzahler in einer immer komplexeren Welt zu verstehen und sie zu erfüllen“.
Vor diesem Hintergrund plädieren die FTA-Experten – gerade auch im Interesse des Fiskus – für ein stärker auf Kooperation und Vertrauen gegründetes Verhältnis zwischen den Finanzbehörden und den steuerpflichtigen Unternehmen. Um deren Bereitschaft zur Transparenz zu fördern, müssten die Steuerbehörden jedoch ihr Verhalten ändern. Konkret heißt das: mehr Verständnis für unternehmerische Probleme, unparteiliches und verhältnismäßiges Handeln, Offenheit und Aufgeschlossenheit gegenüber den Steuerzahlern. So empfiehlt das FTA-Team, mögliche steuerliche Streitpunkte frühzeitig anzusprechen und gemeinsam zu klären, statt gleich das traditionelle Arsenal an Zwangsmitteln einzusetzen. „Leider geht der Trend hier zu Lande zu noch schärferen Betriebsprüfungen, erhöhtem Fahndungsdruck und überzogenen Steuerstrafverfahren“, klagt Rüchardt.
Die Autoren der FTA-Studie sind dagegen überzeugt, dass von einem konstruktiven Dialog zwischen Finanzbehörden, Unternehmen und Steuerberatern nicht nur die Firmen profitieren, weil ihre Steuerprobleme schneller, ohne umfassende Betriebsprüfungen und mit geringeren Kosten gelöst werden. „Auch für den Fiskus zahlt sich der neue Ansatz aus: Er kann seine Kräfte voll auf die wirklich gravierenden Fälle hartnäckiger Steuervermeidung und Intransparenz konzentrieren.“
Ecovis ist ein Beratungsunternehmen für den Mittelstand und zählt in Deutschland zu den Top 10 der Branche. In den mehr als 120 Büros in Deutschland sowie den über 30 internationalen Partnerkanzleien arbeiten etwa 2.000 Mitarbeiter. Rund 300 Berufsträger (Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Rechtsanwälte), die Gesellschafter- bzw. Partnerstatus haben, stehen den Mandanten, darunter 20.000 gewerbliche Kunden, als persönliche Ansprechpartner zur Verfügung. Gemeinsam mit den Back-Office Beratern und Mitarbeitern ist Ecovis in der Lage, eine persönliche Beratungsleistung auf höchstem Qualitätsniveau zu liefern. Weiter unterstützt werden die Mitarbeiter in ihrer täglichen Arbeit durch Qualitätsstandards (Checklisten, Arbeitstools und Intranet). Die ECOVIS Akademie AG ist darüber hinaus Garant für eine fundierte Ausbildung und eine kontinuierliche und aktuelle Weiterbildung.
Ulf Hausmann
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