(ots) - Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV)
fordert die Gewerkschaften DJV und ver.di auf, unverzüglich an den
Verhandlungstisch zurückzukehren. "Die Gewerkschaften müssen endlich
ihrer Gesamtverantwortung gerecht werden und einen für alle Seiten
fairen Tarifabschluss mitgestalten", sagte BDZV-Verhandlungsführer
Werner Hundhausen heute in Berlin.
Die in der jüngsten Verhandlungsrunde am 6. Juli 2011 gefundenen
Ansätze für eine Beilegung der tariflichen Auseinandersetzungen
würden durch das Verhalten der Arbeitnehmervertreter erheblich
gefährdet. "Es ist unverantwortlich, wenn die von den Verlegern
angebotene Lösung für weitreichende Beschäftigungssicherungsmaßnahmen
fundamentaler gewerkschaftlicher Verweigerungshaltung geopfert wird",
so Hundhausen. Dabei verwies er auf die Erklärung von
Gewerkschaftsvertretern, dass "Beschäftigungssicherung nicht im Fokus
der Mitarbeiter steht". Diese Aussage sei nicht nur unverständlich,
sondern auch unverantwortlich, bekräftigte Hundhausen.
Seit über acht Jahren verhandelten die Tarifparteien darüber, dass
die einschneidenden wirtschaftlichen und strukturellen Veränderungen
in der Zeitungslandschaft maßvolle Korrekturen im Tarifwerk
erforderten, um den Flächentarif nachhaltig zu festigen. Wenn der
BDZV ein neues Tarifwerk für Berufseinsteiger fordere, so sei das auf
die Verweigerungshaltung der Gewerkschaften zurückzuführen, einer
generellen Korrektur im bestehenden Manteltarifvertrag bei den
Sonderzahlungen (teilweise Reduzierung bei Urlaubsgeld oder
Jahresleistung) zuzustimmen. Eine derartige Korrektur könnte eine
gesonderte Vereinbarung für Berufseinsteiger derzeit
betriebswirtschaftlich entbehrlich machen.
Nicht die zukunftsweisenden Vorschläge der Verleger zur Sicherung
von Arbeitsplätzen und zum Erhalt des Flächentarifs beschädigten das
Berufsbild der Journalisten, sehr wohl aber der unverantwortliche
öffentliche Umgang gewerkschaftsseitig damit.
Eindringlich warnte Hundhausen vor den Folgen eines Scheiterns der
Tarifverhandlungen: "Der Flächentarifvertrag ist in Gefahr." Eine
Reihe von Verlagen sei aufgrund der gewerkschaftlichen
Uneinsichtigkeit bereits aus der Tarifgemeinschaft ausgetreten,
andere würden folgen, wenn sich DJV und ver.di weiter einer
tragfähigen Vereinbarung verweigerten.
Die Verleger würden nicht tatenlos zusehen, wie Gewerkschaften mit
überkommenen Streikritualen den insgesamt schwierigen
Veränderungsprozess in der Zeitungslandschaft in unerträglicher Weise
behinderten und Arbeitsplätze in hohem Maße gefährdeten.
Pressekontakt:
Hans-Joachim Fuhrmann
Telefon: 030/ 726298-210
E-Mail: fuhrmann(at)bdzv.de
Anja Pasquay
Telefon: 030/ 726298-214
E-Mail: pasquay(at)bdzv.de