(ots) - Werders Testspiel-Saison 2011/2012 ist um ein
weiteres spektakuläres Kapitel reicher. Denn die Grün-Weißen
wandelten ein völlig verrücktes Spiel in Freiburg nach einem
1:3-Rückstand noch in einen 4:3-Sieg um. Die Führung durch Lennart
Thy glich Daniel Caligiuri aus, ehe Freiburg durch Garra Dembélé
sowie Cédric Makiadi auf 3:1 davonzog. Doch die eingewechselten
Sandro Wagner sowie Marko Arnautovic per Doppelpack untermauerten
einmal mehr, dass mit Werder im Breisgau immer zu rechnen ist, und
besiegelten mit ihren Joker-Toren den Testspiel-Erfolg.
"Das war das beste Spiel in der bisherigen Vorbereitung. Insgesamt
war von allem etwas dabei. Mitte der ersten Halbzeit haben wir nicht
mehr so die Wege gemacht, der Gegner ist stärker ins Spiel gekommen
und hat unsere Fehler eiskalt ausgenutzt. Da haben wir gesehen, dass
die Freiburger Fußball spielen können. Doch nach dem 1:3 haben wir
wieder angefangen, Fußball zu spielen. Da hat man dann gesehen, was
möglich ist. Wir werden aber weiter an der Abstimmung arbeiten und
unser Spiel verbessern müssen. In der Defensive sind die Tore zu
einfach gefallen. Wir brauchen da noch Unterstützung", sah SVW-Coach
Thomas Schaaf in den 90 Minuten viel Licht und Schatten bei seiner
Elf, ehe er ein Sonderlob für Lennart Thy aussprach: "Lennart hat in
der Vorbereitung gut agiert und viel Laufbereitschaft gezeigt. In der
letzten Saison haben bei ihm die Treffer gefehlt. Er ist bereit,
jeden Meter zu gehen und hat seine Torgefahr zurückgewonnen. Lennart
hat sich in den Blickpunkt gebracht."
Im Rahmen des dritten Trainingslagers in Donaueschingen machten
die Grün-Weißen am Dienstagabend, 19.07.2011, einen Abstecher zum
Sport-Club nach Freiburg. Vor 7.500 Zuschauern im badenova-Stadion
legte Werder einen Auftakt nach Maß hin. Bereits nach acht Minuten
segelte eine Ecke von Marko Marin durch den Strafraum der Freiburger,
wo Lennart Thy am langen Pfosten am schnellsten reagierte, sich im
Luftkampf behauptete und SC-Schlussmann Oliver Baumann mit einer
Bogenlampe per Kopf überwand. Die Grün-Weißen setzten die Hausherren
in der Folge mit ihrem flüssigem Spiel und gutem Pressing weiter
unter Druck. Eine erneute Standardsituation durch Marin führte dazu,
dass die Werder-Fans nach einer Viertelstunde wiederholt den Torjubel
ausriefen, doch nachdem Andreas Wolf per Kopf traf, signalisierte der
Schiedsrichterassistent eine Abseitsposition.
Im weiteren Spielverlauf ließen es die Bremer etwas ruhiger
angehen, weshalb die Freiburger besser in die Partie kamen. Per
Doppelschlag in der 29. und 32. Minute drehten sie das Match.
Zunächst ließ Daniel Caligiuri den SVW-Abwehrmann Wolf ins Leere
rutschen, ehe der Freiburger Tim Wiese zum Ausgleich tunnelte. Dann
stand erneut Wolf im Mittelpunkt des Geschehens, als er und Philipp
Bargfrede sich nicht einigen konnten, Caligiuri davon profitierte und
allein auf das Bremer Tor zulief. Ein mustergültiger Querpass auf
Neuzugang Garra Dembélé brachte schließlich das 2:1 für den SCF.
Werder tat sich schwer, ins Spiel zurückzufinden. Erst zum Ende
des ersten Durchgangs berappelten sich die Grün-Weißen wieder und
hatten in Person von Markus Rosenberg das 2:2 auf dem Fuß. Jedoch
konnte der SVW-Angreifer in die flache Hereingabe von Aaron Hunt nur
noch hineinrutschen und stellte Freiburgs Keeper Baumann damit nicht
vor größere Probleme.
Die Freiburger kamen engagierter aus der Kabine und legten
Zählbares nach. Ein schöner Angriff über Erik Jendrisek, der auf
Makiadi zurücklegte, brachte das dritte Tor der Breisgauer. Werder
versuchte, sich in die Partie zurück zu kämpfen und erhöhte langsam
wieder das Tempo. Ein Marin Freistoß segelte in der 58. Minute auf
den langen Pfosten zu Leon Balogun, der den Anschlusstreffer nur um
wenige Zentimeter verpasste.
Wenig später brachte Werder-Coach Thomas Schaaf mit Sandro Wagner
und Marko Arnautovic frisches Blut im Angriff. Die beiden
demonstrierten sogleich ihre Stärke. Arnautovic schnappte sich die
Kugel in der Freiburger Hälfte, ließ seine Gegenspieler einfach
stehen, tunnelte einen weiteren SCF-Akteur und schob rechts unten zum
2:3-Anschluss ein. Sieben Minuten vor Ende dieser Partie verwandelte
Wagner souverän unten rechts einen Strafstoß, nachdem Philipp
Bargfrede zuvor unsanft gelegt wurde. Kurz vor Schluss stand das
Sturmduo der Bremer wiederholt im Mittelpunkt: Eine butterweiche
Wagner-Flanke landete auf den Elfmeterpunkt, wo Arnautovic den
Siegtreffer markierte. Freiburg zeigte sich endgültig geschlagen und
erholte sich nicht mehr von dem vierten Treffer der Grün-Weißen. "Wir
haben in den ersten 30 Minuten gut gespielt. So gehört es sich,
Fußball zu spielen. Dann haben wir Fehler gemacht und den Freiburgern
zwei Tore geschenkt, denn eigentlich hatten sie keine selbst
herausgespielten Chancen. Danach war es unheimlich schwer, wieder ins
Spiel zurück zu kommen, aber am Ende hat sich der Aufwand gelohnt.
Ich habe das 4:3 mit dem Ohr gemacht und konnte danach nichts mehr
hören. Mein letzter Kopfballtreffer ist mir in der Bundesliga gegen
Köln gelungen. Ich hoffe, das passiert mir jetzt wieder öfter",
möchte Werders Nummer sieben seine gute Form auch zukünftig in der
Bundesliga mit Toren unter Beweis stellen.
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