(ots) - "Die Flut in Pakistan droht für Kinder
fatale Spätfolgen zu haben", bilanziert Dr. Jürgen Thiesbonenkamp,
Vorstandsvorsitzender der Kindernothilfe, ein Jahr nach Beginn der
Katastrophe. "Dauerprobleme im Land wie Mangelernährung,
Bildungsnotstand und Kinderarbeit haben sich auf lange Sicht
verschärft, zudem registrieren wir immer mehr Straßenkinder." Dank
großer Spendenbereitschaft - 8,6 Millionen Euro - hat die
Kindernothilfe seit August vergangenen Jahres 140.000 Menschen
geholfen zu überleben. "Mit umsichtigem Wiederaufbau wollen wir nun
mithelfen, die Probleme langfristig zu lösen."
Bis heute betreibt das Hilfswerk 87 Kinderzentren in den
ehemaligen Flutgebieten. "In den Zentren bekommen Mädchen und Jungen
Essen, Schulunterricht, psychologische sowie medizinische Betreuung",
so Thiesbonenkamp, "all das ist bis heute notwendig, da weiterhin
enormer Mangel besteht."
Die lokale Partnerorganisation der Kindernothilfe Sparc stellt in
ihrem jährlichen Bericht zur Lage der Kinder in Pakistan fest: "Die
Gesundheits- und Ernährungslage von rund 3,5 Millionen Kindern ist
durch Ernteausfälle und Wasserverunreinigung weiterhin kritisch.
10.407 Schulen und andere Bildungseinrichtungen wurden zerstört, ein
schneller umfassender Wiederaufbau ist nicht in Sicht." Die
gestiegene Armut zwinge viele Familien, jedes Mitglied arbeiten zu
schicken, auch Kinder. Mädchen würden zudem vermehrt in die
Frühverheiratung gedrängt.
"Um diese Probleme langfristig zu lösen, muss vor allem die durch
die Flut verschärfte Armut bekämpft werden", so Thiesbonenkamp.
Deshalb baut die Kindernothilfe nicht nur Schulen wieder auf, sondern
stärkt die Menschen mit ihren Projekten auch wirtschaftlich und
politisch. "Nur so können sie sich aus der Armut und der in Pakistan
noch immer weitverbreiteten Schuldknechtschaft befreien."
Die Kindernothilfe ist seit über 30 Jahren als Organisation für
Entwicklungszusammenarbeit in Pakistan tätig.
Mehr Infos, druckfähige Fotos und Bericht zur Lage der Kinder in
Pakistan: www.kindernothilfe.de
Interview-Angebot: Kindernothilfe-Mitarbeiter stehen für
Interviews zur Lage in Pakistan bereit.
Pressekontakt:
Angelika Böhling, Pressesprecherin
Tel.: 0178 880 80 13
E-Mail: angelika.boehling(at)knh.de