(ots) - Der junge Brite Dean besucht wenige Monate vor
Ausbruch der Unruhen Jemen, die Heimat seiner Mutter. Der
Dokumentarfilmer Steph Atkinson begleitet ihn auf seiner gefährlichen
Reise, die verständlich macht, warum die Menschen in der arabischen
Welt revoltieren.
Dean ist 21 und lebt mit seiner Schwester und seinen Eltern
wohlbehütet im britischen Sheffield. Sein Vater ist Brite, und seine
Mutter stammt aus Jemen. Endlich will der junge Muslim die Heimat
seiner Mutter kennen lernen. Er hofft, er werde dort mit seiner
Religion besser akzeptiert, und will vielleicht einmal dort leben.
Seine Eltern sind nicht begeistert über seine Pläne, denn Jemen ist
ein gefährliches Land. Aber Dean lässt nicht locker.
Im Herbst 2010 ist es endlich so weit. Kaum in Jemen gelandet,
realisiert Dean, wie berechtigt die Angst seiner Eltern ist. Er fühlt
sich unwohl in seinen westlichen Kleidern und merkt, wie misstrauisch
die Passanten auf ihn und die Filmcrew reagieren. Zum ersten Mal ist
er froh, dass ihm von BBC ein persönlicher Sicherheitsbeamte
zugestanden wurde. So feindlich die Stimmung auf der Strasse ist, so
herzlich wird Dean von seiner Grossmutter empfangen. In ihren langen
Gesprächen vertraut sie ihm an, dass sie schon mit zehn Jahren
zwangsverheiratet worden war und mit elf seine Mutter zur Welt
gebracht hatte.
Obwohl laut Gesetz Mädchen erst mit 15 heiraten dürfen, ist die
Kinderheirat in Jemen sehr verbreitet. Deans Grossmutter hatte eine
glückliche Ehe, doch die meisten Mädchen sind durch die frühe
Zwangsheirat schwer traumatisiert - so auch die 13-jährige Amena, die
Dean erzählt, dass ihr Vater sie verheiratet hat, um seine Schulden
bezahlen zu können.
Dokumentation von Steph Atkinson, DRS/SF/2011
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