(ots) - (DBV) "Angesichts der stark gestiegenen
Futtermittelkosten müssten die Schweinepreise jetzt auf mindestens
1,80 Euro je Kilogramm und die Ferkelpreise auf über 52 Euro je
Ferkel mit 25 Kilogramm Gewicht steigen", erklärte der Präsident des
Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleiter. Die Futterkosten
sind für die Schweinehalter um 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr
gestiegen. Diese Kostensteigerung ist von Schlachtunternehmen,
Verarbeitern und Lebensmittelhandel im Markt bisher nicht
weitergegeben worden. Am vergangenen Freitag (22.7.2011) kam es sogar
zu einem dramatischen Preisrutsch bei den Schweinepreisen um 7 Cent
auf 1,53 Euro je Kilogramm. Die Ferkelpreise gaben mittlerweile um
weitere 3 Euro auf 38 Euro nach. "Diese Preise für die Schweinehalter
und Ferkelerzeuger liegen unter den Gestehungskosten und gefährden
die Existenz der Veredelungsbetriebe in Deutschland. Eine Kehrtwende
in der Preisgestaltung durch die Unternehmen der Lebensmittelkette
ist bitter notwendig", forderte Bauernpräsident Sonnleitner.
Es sei völlig unverständlich, dass einige Schlachtunternehmen mit
einem niedrigeren Auszahlungspreis diesen Preisrutsch eingeleitet
hätten und damit ein weiteres verheerendes Signal an den
Lebensmitteleinzelhandel abgeben würden. "Die Renditen der
Unternehmen in der Lebensmittelkette werden derzeit auf dem Rücken
unserer Schweinehalter verdient", kritisierte Sonnleitner. Dies gelte
angesichts immer neuer Tiefstpreisangebote an den Fleischtheken auch
für den Lebensmitteleinzelhandel. Eine Verantwortung für alle
Mitglieder in der Fleischverarbeitungskette und damit auch für die
Schweinehalter sehe anders aus. "Man kann die Standards für mehr
Umwelt- und Tierschutz nicht ständig erhöhen oder ein neues Label
"Tierwohl" einführen, andererseits den Bauern aber weniger für ihre
Schweine bezahlen." Sonnleitner appellierte eindringlich an die
Schlacht- und Verarbeitungsbetriebe sowie an den
Lebensmitteleinzelhandel, sich der Verantwortung für die gesamte
Lebensmittelkette bewusst zu sein und dies auch bei der
Preisgestaltung zu berücksichtigen. Andernfalls müssten in
Deutschland viele Bauern ihre Tierhaltung einstellen.
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Deutscher Bauernverband
Dr. Michael Lohse
Pressesprecher
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