(ots) - Nach Berechnungen des Stifterverbandes für
die Deutsche Wissenschaft erhalten deutsche Hochschulen für die
Lehrerausbildung jährlich 1,3 Milliarden Euro aus Steuermitteln. Doch
fehlt Rechenschaft darüber, ob dieses Geld auch in vollem Umfang in
die Lehrerbildung investiert wird. "Darüber gibt es keinerlei
Transparenz", klagt Volker Meyer-Guckel, stellvertretender
Generalsekretär des Stifterverbandes. "Tatsächlich fristet die
Lehrerbildung an den Universitäten ein absolut randständiges Dasein.
Viele Professoren wissen nicht einmal, wer in ihren Seminaren
Lehramtsstudent ist", sagt Meyer-Guckel. Dabei studiert jeder siebte
Student an Universitäten mit dem Berufsziel Lehrer. "Wenn wir die
Qualität der Lehrerbildung verbessern wollen, muss diese in das
Zentrum der Hochschulbildung rücken und darf nicht länger nur ein
Anhängsel der Fachdisziplinen sein", fordert Meyer-Guckel.
Über die Qualität der Lehrerbildung gibt es keinerlei belastbare
Berichterstattung. Es gibt zurzeit weder ein brauchbares
Instrumentarium zur Qualitätsmessung in der Lehrerbildung noch ein
aussagekräftiges Monitoring über die Resultate. Meyer-Guckel: "Über
die Lehrerbildung in Deutschland wissen wir viel zu wenig. Eins aber
ist gewiss: Viele Schulen und viele Schulfächer stehen vor einem
akuten Lehrermangel." Eine aktuelle Prognose der
Kultusministerkonferenz zeigt, dass es bis zum Jahr 2020 vor allem
für die beruflichen Schulen und für die
mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Unterrichtsfächer
deutlich zu wenig Nachwuchs gibt.
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