(ots) - Wenn Serbien in die EU will, muss es auf Berlin
und London hören: Das ist die Botschaft, die die Außenminister Guido
Westerwelle und William Hague schon seit Beginn der Kosovo-Krise
aussenden. Weder die EU noch die Nato sind über den Status des Kosovo
einig und eignen sich deshalb nicht, wenn es darum geht, Belgrad noch
vor seinem nächsten Beitrittsschritt zu Konzessionen zu zwingen. Ohne
Berlin und London führt kein Weg in die EU. Von gemeinsamer
Außenpolitik ist - natürlich - keine Rede. Aber Westerwelle und Hague
spielen ein gefährliches Spiel. Das Gewaltpotenzial in der Region ist
viel zu hoch, als dass man für einzelne Gewaltaktionen ein Auge
zudrücken könnte. Wenig spricht auch dafür, die offene Kosovo-Frage
ausgerechnet jetzt, unter Beitrittsdruck, lösen zu wollen. Nachher
ginge das viel entspannter. Nicht zuletzt lassen die westlichen
Regierungen ihren wichtigsten Verbündeten in Serbien, Präsident Boris
Tadic, alt aussehen. Die konservative Regierung Londons nähme einen
Machtwechsel in Belgrad gern in Kauf. Wer Serbiens Beitritt will,
kann sich das nicht wünschen.
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten(at)mittelbayerische.de