(ots) -
- Täglicher Stromverbrauch von 400.000 Menschen gedeckt
- Energiewende in Indien: Wegbereiter für den Ausbau der
Erneuerbaren Energien in Indien
Die KfW Entwicklungsbank hat heute im Auftrag des
Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
(BMZ) in Neu Delhi einen Darlehensvertrag in Höhe von 250 Mio. EUR
für die Errichtung des Solarkraftwerks Shivajinagar Sakri (125 MW mit
Ausbauoption auf 150 MW) im indischen Bundesstaat Maharashtra
unterzeichnet. Die erste Photovoltaik-Großanlage dieser Art in Indien
ist gleichzeitig größtes Solarkraftwerk der Welt und Wegbereiter für
den Umbau der Energieversorgung. Der Subkontinent verfügt aufgrund
seiner vorteilhaften geographischen Lage über natürliche Ressourcen
und gute Voraussetzungen (hohe Sonneneinstrahlung), die eine stärkere
Nutzung der Solarenergie ermöglichen.
"Indien kommt aufgrund seines rapiden und energieintensiven
Wirtschaftswachstums eine zentrale Rolle beim globalen Klimaschutz
zu. Die Finanzierung dieser strategischen Investition in Erneuerbare
Energien durch die KfW Entwicklungsbank ist ein großer Beitrag dazu,
dem Klimawandel entgegenzuwirken und die Energiewende in Indien zu
vollziehen," sagt Dr. Norbert Kloppenburg, Mitglied des Vorstands der
KfW Bankengruppe.
Die Gesamtkosten des Kraftwerks, einschließlich der Ausbauoption
belaufen sich auf rund 370 Mio. EUR. Die KfW Entwicklungsbank vergibt
ein zinsverbilligtes Darlehen in Höhe von 250 Mio. EUR. Der indische
Projektträger Mahagenco wird Eigenmittel in Höhe von rund 120 Mio.
EUR einbringen.
Die Energieknappheit in Indien gefährdet nicht nur das
Wirtschaftswachstum in den Städten und Industriezentren, sondern
hemmt auch die Entwicklung wirtschaftlich stagnierender, ländlicher
Gebiete, in denen keine Grundversorgung gegeben ist. Das Kraftwerk
wird dazu beitragen, dass das starke Entwicklungsgefälle im Land
zurückgeht.
Strom ist nicht selbstverständlich in Indien. Immer noch sind hier
derzeit etwa 500 Millionen Menschen - von insgesamt 1,2 Milliarden -
nicht an ein Stromnetz angeschlossen. Selbst die 700 Millionen
Menschen mit Anschluss haben bei weitem keine zuverlässige
Stromversorgung: Täglich wird der Strom insbesondere in ländlichen
Gebieten für mehrere Stunden abgeschaltet, weil die Stromproduktion
nicht ausreicht oder die Netze zusammenbrechen. Dabei wird das Land
2020 voraussichtlich die drittgrößte Volkswirtschaft der Erde sein.
Nicht nur mit positiven Folgen: Schon heute ist Indien fünftgrößter
Emittent des Klimagases Kohlendioxyd. Wie das Land seinen enormen
Energiebedarf zukünftig deckt, wird großen Einfluss auf das globale
Klima haben.
Die KfW Entwicklungsbank hat bereits 1999 begonnen, Indien bei der
Finanzierung erneuerbarer Energien und Energieeffizienz zu
unterstützen: Dies erfolgte mit Finanzierungen für neue sowie für die
Rehabilitierung alter, ineffizienter Kraftwerke, und mit Kreditlinien
über indische Förderbanken für privatwirtschaftliche Investitionen.
Die KfW Entwicklungsbank ist in Indien seit 1958 in den Sektoren
Energie, nachhaltige Wirtschaftsentwicklung und Umwelt aktiv und hat
ein laufendes Portfolio von rund 2,5 Mrd. EUR. Das Engagement im
Bereich erneuerbarer Energien und Energieeffizienz beläuft sich auf
rund 1,1 Mrd. EUR.
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