Eine alte Weisheit besagt, dass Menschen lernen müssen, Menschen zu sein. Unsere menschliche Kultur reflektiert unsere Bemühungen, uns und unsere Welt zu verstehen und zu beschreiben, damit wir gesund und glücklich leben können.
Leider galten diese Bemühungen oft nicht anderen lebenden Wesen und nicht der Umwelt im weitesten Sinne; eher wurden diese im Laufe der menschlichen Geschichte für uns benutzt und ausgebeutet.
Langsam erwachen wir zu der Tatsache, dass diese Einstellung unserem Glück nicht dienen kann, dass unser Leben von der Umwelt und dem Wohlergehen von Tieren und Pflanzen nicht zu trennen ist.
(firmenpresse) - Hunde spiegeln unsere Stärken wider und haben erstaunliche Ressourcen, um mit unserer komplexen Lebensweise umzugehen. Sind sie aber damit überfordert, spiegeln sie auch unsere Unzulänglichkeiten auf vielfältiger Weise wider. Wir verursachen ihnen dadurch Leiden. Hunde entwickeln die gleichen physischen und psychischen 'Zivilisations-' Krankheiten wir wir. Manchmal manifestieren sich diese als Verhalten, das wir nicht erwarten und das uns nicht passt.
Wenn unerwünschtes Verhalten auftritt, wird diesem von herkömmlichen Trainern mit Verhaltenstraining begegnet, ohne die wahren Ursachen zu prüfen, die immer im Verhalten der Menschen zu finden sind. Auf mehr oder minder 'hundefreundlicher' Art wird das Augenmerk auf Kontrolle und Korrektur gerichtet. Das Problem liegt jedoch woanders; das eine schliesst genau genommen das andere aus. It is a contradiction in terms (wie sagt man das auf deutsch?).
Wenn wir unser Verhalten ändern, ändern wir das Verhalten unseres Hundes. Bevor wir darüber nachdenken, wie unsere Hunde sich zu benehmen haben, sich anzupassen haben, sollten wir eingehend darüber nachdenken, was unsere Hunde für Grundbedürfnisse haben. Die Gewährung dieser Grundbedürfnisse sind die Voraussetzungen für die Gesundheit und Glück des Hundes und demnach ebenfalls für ein harmonisches Zusammenleben von Hunden mit Menschen.
Die Gewährung dieser Grundbedürfnisse sind unverrückbare und unantastbare Rechte.
HUNDE HABEN DAS RECHT AUF GESUNDHEIT, GLÃœCK UND FRIEDEN, RESPEKT, ARTGERECHTE ERZIEHUNG UND SCHUTZ
DAS RECHT AUF GESUNDHEIT
Hunde haben das Recht, immer Zugang zu frischem Wasser zu haben, adäquater Ernährung zu bekommen, regelmäßige und bei besonderem Bedarf medizinische Versorgung zu bekommen, das Recht nicht verstümmelt zu sein.
Dass es ein Tierschutzgesetz (und übrigens auch ein Kinderschutzgesetz) geben muss, ist schon ein Armutszeugnis für unsere Kultur. Es müsste selbstverständlich sein, für die Schwächeren unserer Welt, die vollständig auf uns angewiesen sind, gerecht zu sorgen. Trotz dieser Gesetze (teilweise sogar w e g e n dieser Gesetze) erfahren Hunde eine Vielfalt an Angriffen gegen ihre Gesundheit und körperliches Wohlbefinden. Eine umfangreichere Darstellung würde hier den Rahmen sprengen. Diese paar Beispiele müssen für den unendlich traurigen Katalog von menschlichen Verbrechen gegen Hunde stehen:
---Es gibt einen Aberglauben, dass Hunde 'scharf' gemacht werden können, wenn sie schlecht behandelt werden und verschimmeltes, verfaultes und ungeeignetes Futter (zB Regenwürmer) zu fressen bekommen. Abgesehen von der Misshandlung erleiden die Hunde bleibende Entwicklungsschäden, dadurch dass sie schon ab Welpenalter unzureichende Ernährung bekommen.
---Obwohl das Kupieren von Rute und Ohren - erst seit kurzem - in Deutschland und Österreich verboten ist, wird es manchmal trotzdem praktiziert und ist in den meisten (europäischen) Ländern noch erlaubt. Nicht selten wird diese schmerzhafte und völlig unnötige Körperverletzung auch noch von Laien durchgeführt. Es kommt vor, dass Hunden die Stimmbänder durchgeschnitten bekommen, damit sie nicht bellen und die Menschen dadurch stören. Hunde haben hoch entwickelten Sinne und erfahren Schmerzen genau so wie, wenn nicht mehr als, Menschen.
---Wie viele Hunde sind hoffnungslos übergewichtig und leiden unter allerlei körperlichen Gebrechen als Konsequenz davon?
---Eine riesengroße und leider wachsende Quelle von Krankheiten und Leiden sind übertriebene und hirnrissige Züchtungen von Rassehunden und zunehmend sogenannte 'Linienzucht' (Ein Euphemismus für Inzucht). Neulich hat die FCI in Australien eine PR-Firma damit beauftragt, zu erklären, sprich verkaufen, warum Züchtungen von beispielsweise Mutter und Sohn zugelassen werden. Es gibt über 350 bekannte Krankheiten und Leiden, die alleine auf unverantwortliche Rassenzucht zurück zu führen sind. Sie reichen von HD, über Atemnot, Bewegungsunfähigkeit, Blindheit, zu der Unfähigkeit, die eigenen Jungen zu gebären. Es macht die Arbeit von verantwortungsbewussten Züchtern zunehmen schwer, wenn nicht unmöglich.
Was hirnrissig anbelangt: es gibt Tausende von Kings Charles Spaniel, die mit unerträglichen Kopfschmerzen leben müssen. Warum? Es gilt als schön, wenn der Kopf dieser Rasse so klein wie möglich ist. Mittlerweile ist der Schädel oft zu klein für das Hirn des kleinen Hundes. Mit jedem Herzschlag weitet sich ein normales Hirn etwas aus. In diesen kleinen Schädeln ist kein Platz mehr dafür, also leben die Hunde mit piston-artigen Kopfschmerzen. Manchmal ist es nicht sofort klar, was ihnen fehlt. Erst wenn sie brüllend vor Schmerzen gegen Wände laufen und auf dem Rücken auf dem Boden wälzen, werden sie eingeschläfert.
HUNDE HABEN DAS RECHT AUF IHRE GESUNDHEIT
DAS RECHT AUF GLÃœCK UND FRIEDEN
Gesundheit besteht nicht bloß aus der Abwesenheit von Krankheit oder physischem Leiden. Hunde haben eine Psyche, die im Wesentlichen unserer gleich ist. Also haben sie das Recht auf die gleiche psychologische Zuwendung wie wir: auf bedingungslose Liebe so wie sie sind, auf Geborgenheit, auf Aufmerksamkeit und, als soziale Wesen, auf Gemeinschaft, Kommunikation und eine Aufgabe. Das Objekt der Bindung für den Hund ist der Mensch, der Mensch ist sein sozialer Partner, also haben unsere Hunde das Recht als Familienmitglied gezählt zu werden und in der Familie zu wohnen.
Nicht nur haben Hunde das Recht, gut versorgt und frei von physischer Gewalt zu leben, sondern sie haben das Recht, frei von jedweder psychischen Gewalt zu leben. Dementsprechend dürfen sie weder Lärm ausgesetzt werden, wie lauter Musik, hohen Tönen und Knallgeräuschen, noch übermäßigem Stress wie Überforderung, Überarbeitung, Angst, psychischem Druck oder gar psychologischem Terror (wie beispielweise Ignoriert zu werden und Liebesentzug erfahren zu müssen), noch den viel unterschätzten Stressfaktoren Unterforderung, Langeweile und Einsamkeit ausgesetzt zu werden……
Hunde haben das Recht, sich aus jeder Situation zurück zu ziehen, die ihnen zu viel oder unangenehm ist, und das Recht, sich ungestört auszuruhen; die Möglichkeit des Rückzugs dazu muss stets zur Verfügung stehen.
HUNDE HABEN DAS RECHT, GLÃœCKLICH UND IN FRIEDEN ZU LEBEN.
DAS RECHT AUF RESPEKT, ARTGERECHTE ERZIEHUNG UND SCHUTZ
RESPEKT: Respekt beinhaltet, dass wir uns ernsthaft und mit der Einstellung bedingungsloser Offenheit und Akzeptanz mit dem wahren Wesen des Hundes auseinander setzen, ohne unsere Wünsche, Schwächen und vermeintliche Bedürfnisse auf ihn zu projizieren, bewusst oder unbewusst. Anders gesagt: erst wenn wir unsere menschenzentrische, möglicherweise egozentrische, Sichtweise hinten anstellen, können wir dieses wunderbare, gleichberechtigte Geschöpf annähernd wahrnehmen und uns für sein Glück einsetzen. Erst dann können wir Handlungen setzen, die ermöglichen, dass auch er gesund und glücklich leben kann. Deshalb ist RESPEKT der Eckstein der Rechte, worauf der Hund Anspruch hat. Deshalb ist RESPEKT der Eckstein von HUNDEGURUs Coaching von Menschen mit ihren Hunden.
Unsere Beschreibung des Wesens des Hundes bestimmt maßgeblich wie wir unsere Hunde erziehen und auch sonst mit ihm umgehen. Die falsche Beschreibung des Hundes führt zu Zielen und Methoden, die der Psyche des Hundes, möglicherweise auch der Physis des Hundes, schaden; die richtige Beschreibung führt dazu, dass wir imstande sind, die Entwicklung aller seiner Möglichkeiten zu fördern und die geeigneten Mittel dazu anzuwenden.
Viele spannende Forschung über den Hund kommt seit 25 Jahren aus führenden Universitäten der Welt.(sehen Sie bitte 'Die Einzigartige Intelligenz der Hunde' von Alwin Schönberger - und 'In Defence of Dogs' von John Bradshaw . Wie John Bradshaw sagt, sickert diese Forschung leider zu langsam zu einem breiten Publikum durch, um eine wesentliche Veränderung in der Hundeerziehung zu bewirken. Denn diese Forschung hat weitreichende Konsequenzen für den artgerechten, hundefreundlichen Umgang.
Das größte Hindernis dazu ist heute die perfide 'Dominanz-theorie', die uns erlaubt, unseren eigenen Ehrgeiz auf Hunde zu projizieren, die aber auf keiner wissenschaftlicher Basis beruht und leider großen Anklang mit der breiten Bevölkerung gefunden hat, nicht am wenigsten durch medienbekannte Hundetrainer und sogenannte -experten, die sich damit profilieren. Tausenden von Hundebesitzern ist es eingetrichtert worden, dass ihre Hunde Rudeltiere sind mit Machansprüchen in der Hierarchie und dass sie gezeigt werden müssen, wer der Boss ist; Hunde müssen laut dieser Medienstars gebändigt und geknechtet werden. Es ist schwer in Worten zu fassen, wie viel Leiden diese falsche, opportunistische und völlig unwissenschaftliche 'Lehre' verursacht hat.
Denn Hunde sind keine Rudeltiere (anders als Wölfe) und sie engagieren sich nicht in Rangordnungskämpfen. Demnach werden Hunde regelmäßig bestraft und schikaniert für etwas, was sie gar nicht sind, gar nicht tun und gar nicht vestehen. Eine beliebte Machtdemonstration des angehenden 'Bosses' ist Futter und Spielzeug von Hunden weg zu nehmen. Das muss der Hund dulden, damit er weiss, wer der Boss ist. Hunde haben aber einen Sinn für Gerechtigkeit, so wie wir. Darüber hinaus, da Hunde durch soziale Übertragung lernen, ist oft die Gefahr, dass die Hunde diese für sie aggressive Atmosphäre verinnerlichen und aggressiv werden.
Hunde haben also das Recht, ihr Futter zu behalten und ungestört zu fressen. Hunde haben das Recht, Ressourcen zu beschaffen, sie zu behalten und zu verteidigen. So wie wir es tun.
HUNDE HABEN DAS RECHT, RESPEKTIERT ZU SEIN.
ERZIEHUNG hat nichts mit Bändigung zu tun; sie dient zur Entfaltung der Persönlichkeit und der Entwicklung von Fähigkeiten; auch das Erlernen von angemessenem Verhalten in sozialen Situationen ist absolut notwendig. Das angemessene Mittel dazu ist Spiel und nicht Drill. Es ist seit lange bewiesen, dass Menschen ihr höchstes Potential durch Spiel entwickeln. Schon Schiller hat über dieses Thema geschrieben. Erfolgs-coaches empfehlen heutzutage eine spielerische Einstellung. So erforschen wir am besten die Welt im geschützten Rahmen, lernen von unseren Fehlern und lotsen unsere Grenzen aus. Hunde haben auch das Recht darauf.
Aus dem Spiel mit den Hunden heraus entstehen Körpersprache und Signale; wir brauchen keine Kommandos und schon gar keine Strafen.
Was nützt dem Hunde denn das endlose, für sie sinnlose, Drill auf dem Hundeplatz in Sachen Sitz, Platz und Bleib?
Wir wissen, dass Hunde über eine hohe Wahrnehmung und eine höchst differenzierte Kognition verfügen, dass sie die menschliche Sprache lernen zu verstehen im selben Verfahren wie menschliche Kinder. Wir wissen, dass sie volle Sätze verstehen. Also sprechen wir normal mit ihnen in vollen Sätzen und wählen wir sinnvolle Aktivitäten aus, inklusive welchen, die dem ursprünglichen Zuchtziel des Hundes entsprechen. So freut er sich, lernt mühelos und zwanglos seinen Beitrag zu machen.
Hierbei muss der Hund nicht andauernd beschäftigt sein. Es kommt auf das angemessene Verhältnis zwischen Aktivität und Ruhe an; sinnvolle Aktivitäten im Rahmen einer solchen Erziehung dienen vor allem der Kommunikation und dem Austausch. Gemeinsame Aktivität bietet dem Hund die Möglichkeit in der menschlichen Gemeinschaft/Familie optimal eingebunden zu sein. Sie dient der Bindung.
Menschen, die unterfordert und einsam sind, sind depressiv oder zerstörerisch. Das gleiche gilt für Hunde.
HUNDE HABEN DAS RECHT AUF EINE ARTGERECHTE UND SINNVOLLE ERZIEHUNG.
SCHUTZ
Der Prozess der Domestikation hat genetische Veränderungen beim Hund bewirkt, die ihn in mancher Hinsicht vom Wolf sehr unterscheiden. Eine davon ist, dass der Hund etwas weniger fähig ist, seine eigenen logischen Schlussfolgerungen zu ziehen und umzusetzen als der Wolf. Er kann fein und differenziert wahrnehmen, nicht aber so denken: 'Wenn ich vor dieses Auto laufe, dann werde ich überfahren werden. Also werde ich sterben'.
Diese Adaption befähigt ihn, näher mit dem Menschen zu arbeiten, als ein Wolf das könnte. Für diese Art von Gedankengang ist der Hund also vollständig auf seinen Bindungsmenschen angewiesen, ganz besonders, weil wir Menschen in einer Umgebung wohnen, wofür er von Natur aus nicht konzipiert war.
Hunde brauchen Kommunikation und zuverlässige, für sie berechenbare, liebevolle Anleitung, damit sie nicht überfordert werden und gezwungen, Entscheidungen zu treffen, wofür sie nicht gewappnet sind. Das ist unsere Verantwortung und deswegen legt HUNDEGURU großen Wert beim Coaching der Menschen und beim Training der HUNDEGURU Traineranwärter auf deren Entwicklung der verschiedenen Fähigkeiten und Eigenschaften, die zum Leadership gehören.
Es gibt zu viele Hunde, die völlig alleine mit unüberschaubaren Situationen gelassen werden. Ein Beispiel wäre, dass viele Hunde in der Stadt (zb Berlin) auf der Straße und im Park ohne Leine laufen, manchmal außer Sichtweite des Besitzers.
Noch ein Beispiel wäre die Legende 'Welpenschutz,' wofür es keine Basis in Realität gibt (Welpenschutz gilt nur innerhalb der eigenen Familie, als der eigenen Welpen) die dazu führt, dass Welpen bei vielen Hundebegegnungen völlig allein gelassen werden ('Die werden das ja unter sich regeln') und später gegebenenfalls aggressiv auf andere Hunde reagieren.
Hunde, besonders Welpen, die von fremden Menschen und Kindern angefasst werden dürfen, werden häufig ängstlich und handscheu. Hunde, die sich allein gelassen fühlen, sind überfordert, ängstlich und unsicher oder reagieren durch Aggression!
Unser Hund muss wissen, dass sein Mensch für alles zuständig ist und ihn in allen Situationen und unter allen Umständen beschützen wird, auch notfalls vor anderen Hunden.
Die verheerende Kombination aus der 'Dominanztheorie' und mangelnder Verantwortung, mangelndem Leadership, kann zu tragischen Konsequenzen führen, wie die leider zunehmende Anzahl von horrenden Beissattacken bezeugen. (Lehrt Eure Kinder, Respekt vor den Rechten der Hunde zu haben und es wird keine Beissatacken mehr geben, es sei denn, das Kind gerät an einen Halter, der seinen Hund - siehe oben - scharf gemacht hat)
Es liegt nicht in der Natur von Hunden, ohne Grund aggressiv zu sein. Es ist immer ein Zeichen, dass ihre Rechte nicht beachtet wurden und dass sie in wesentlichen Punkten alleine gelassen wurden.
HUNDE HABEN DAS RECHT, VOR SITUATIONEN GESCHÜTZT ZU WERDEN, DIE SIE GEFÄHRDEN, VERUNSICHERN ODER DIE SIE NICHT ÜBERSCHAUEN KÖNNEN.
HUNDE HABEN DAS RECHT AUF DIE EINHALTUNG IHRER RECHTE.
In dem Maße, wie wir Empathie und Verantwortung unseren Hunden gegenüber ausüben, schulen wir unsere Wahrnehmung, empfinden Freude und Freundschaft, gehen anders mit uns selber und unseren Kindern um, und werden zunehmend in die wundersame Welt der Hunde zugelassen.
Wir leben in jeder Hinsicht mit unseren Hunden besser zusammen und sind jeden Tag ein Stück weiter auf dem Weg zu lernen, Menschen zu sein.
Rose R. - Traineranwärterin b. Hundeguru-Team
Hundeguru-Team MV
Lange Str.
19294 Gorlosen
Mail: guru-at-hundeguru-Punkt-com
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