(ots) - Mit Unverständnis und Wut reagieren die Soldatinnen
und Soldaten der Bundeswehr auf die Freilassung eines Angehörigen der
Taliban, der möglicherweise an einem tödlichen Anschlag auf deutsche
Soldaten beteiligt war.
Der Zweite Stellvertretende Bundesvorsitzende des Deutschen
BundeswehrVerbandes, Major André Wüstner: "Unsere Soldatinnen und
Soldaten im Einsatz haben wenig Vertrauen in die afghanische Justiz.
Sie sind sehr frustriert, weil sie befürchten, dass ein mutmaßlicher
Mörder ihrer Kameraden nicht vor Gericht gestellt wurde und jetzt
untertauchen konnte." Das ließe auch Zweifel an der Sinnhaftigkeit
des Einsatzes in Einsatz und Heimat wachsen.
Laut heutiger Berichterstattung der "Bild"-Zeitung wurde der Mann
von den afghanischen Behörden laufen gelassen, obwohl es Beweise für
seine Beteiligung am Anschlag auf die Bundeswehr am Karfreitag
letzten Jahres gebe.
Wüstner weiter: "Bundestag und Bundesregierung schicken unsere
Soldatinnen und Soldaten in lebensgefährliche Auslandseinsätze. Damit
tragen sie auch die Verantwortung dafür, dass jeder Mörder von
deutschen Soldaten, dessen man habhaft werden kann, bei Vorliegen von
ausreichenden Beweisen seiner gerechten Strafe zugeführt wird, wo
immer dies auch geschieht." Grundlegende Voraussetzung dafür sei
natürlich die Existenz einer rechtsstaatlichen Grundsätzen genügenden
unabhängigen und transparenten Justiz.
"Die Soldatinnen und Soldaten, ihre Familien und die
Hinterbliebenen der gefallenen Kameraden erwarten deshalb, dass sich
die Bundesregierung an der öffentlichen Aufklärung des Vorgangs
intensiv beteiligt", machte Wüstner deutlich.
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Jan Meyer
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