(ots) - Der britische Bestsellerautor John Niven ("Kill
Your Friends"; "Coma") hat aus Angst vor den möglichen Reaktionen von
Islamisten in seinem neuen Buch ("Gott bewahre") eine Szene mit dem
Propheten Mohammed gekürzt und umgeschrieben, berichtet das Musik-
und Kulturmagazin Rolling Stone in seiner neuen Ausgabe (EVT
Donnerstag, 25. August).
Nivens Verlag Random House habe erschrocken reagiert, als man dort
den ersten Entwurf für die Mohammed-Szene sah. "Einer von den
Verlagsmenschen hat mich angefleht, fast geweint hat er: ,Nein,
bitte, tu uns das nicht an. Die stürzen sich doch hinterher nicht nur
auf dich, sondern auch auf uns, auf deine Verleger, deine
Lektoren!'", sagte Niven im Interview mit dem Rolling Stone.
In dem neuen Roman des Schriftstellers will Gott die Menschen auf
der Erde aus dem Elend retten, für das der Allmächtige vor allem die
Existenz von Religionen verantwortlich macht. Sein Sohn Jesus soll
als Rockstar und Teilnehmer einer Casting-Show die Dinge wieder ins
Lot bringen. Niven geht schonungslos mit religiösen Gefühlen um: Sein
Gott flucht die ganze Zeit, Jesus raucht Haschisch - Mohammed dagegen
taucht nur kurz auf. Die ursprüngliche Passage sei mehrere Seiten
lang gewesen, bevor der Autor sie auf Druck des Verlages kürzte.
Niven: "Um es ganz klar zu sagen: Wenn ich das gleiche Buch
geschrieben hätte mit Mohammed anstelle von Jesus, würden wir
wahrscheinlich dieses Gespräch so nicht führen können, weil ich mich
verstecken müsste."
Er habe die ganze Zeit während des Schreibens an den dänischen
Karikaturisten Kurt Westergaard denken müssen, sagte der Schotte dem
Rolling Stone. "Es existiert mittlerweile ein Bereich, der für
Autoren eine No-Go-Area ist, weil es da draußen Leute gibt, die in
religiösen Dingen keinen Spaß verstehen und nicht mit dir
diskutieren, sondern lieber deinen Hals durchschneiden oder deine
Wohnung in die Luft sprengen."
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Rolling Stone
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