Bologna: Schavan muss Studie zuegig veroeffentlichen
(pressrelations) - Zur Berichterstattung ueber eine aktuelle Studie zur Studienmobilitaet im Rahmen der Bologna-Reform erklaert der zustaendige Berichterstatter der SPD-Bundestagsfraktion Swen Schulz:
Auch wenn Bundesministerin Schavan die Ergebnisse nicht gefallen, darf sie die HIS-Studie zur Mobilitaet von Studierenden nicht in den Giftschrank stecken. Die bisher in der Presse zitierten Ergebnisse zeigen offenbar einen hohen politischen Handlungsbedarf, vor dem sich Schavan nicht verstecken kann. Die teilweise gesunkene Bereitschaft, Studienanteile auch im Ausland zu absolvieren, ist ein Indiz fuer die schlechten Studienbedingungen und den hohen Leistungsdruck gerade im BA-Bereich. Dies bestaetigt im Nachhinein auch die Studierendenproteste von 2010. Damals haben Bund und Laender gemeinsam Abhilfe versprochen. Fuer die SPD-Bundestagsfraktion muss die Qualitaet in der Hochschullehre gestaerkt, die soziale Situation der Studierenden verbessert und Studierbarkeit auch in BA-Studiengaengen sichergestellt werden - einschliesslich Zeitfenstern fuer Mobilitaet und auch fuer Wahlfaecher. Eine substanzlose Showveranstaltung wie Schavans "Nationale Bologna-Konferenzen" braucht wirklich niemand mehr.
Ueberraschend ist Schavans Umgang mit der aktuellen HIS-Studie allerdings nicht. Bereits zur Wahl 2009 hatte sie die Veroeffentlichung eines Gutachtens zur Energieforschung blockiert, weil sie negative Folgen der Passagen zur Atomenergie befuerchtete. Nicht anders ein Jahr spaeter bei der Studie von HIS zu den Motiven junger Menschen, von einem Studium abzusehen.
Hier ging ihr wiederum die Kritik an Studiengebuehren offenbar zu weit. Und nun die Mobilitaetsstudie zu Bologna. Schavan verspricht zwar immer wieder eine "wissens- und evidenzbasierte" Bildungspolitik, blendet dabei aber offenbar ihr unliebsame empirische Ergebnisse gern mal aus.
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