(ots) - Coface stuft in seiner Länderbewertung Griechenland
von A4 auf B ab. Damit liegt das Land nicht mehr im Bereich von
Investment Grades. Der internationale Forderungsspezialist reagiert
so auf die aktuelle Lage der griechischen Unternehmen. Deren
Zahlungsfähigkeit nimmt spürbar ab, weil sich die Rahmenbedingungen
im Land rapide verschlechtern. Das Risiko von Ausfällen steigt, ist
aber noch nicht ausgesprochen hoch. Deswegen gibt es auch keinen
Grund, Geschäftsbeziehungen abrupt abzubrechen. Grundlage für die
Bewertung von Coface sind neben makroökonomischen Daten vor allem die
Zahlungserfahrungen mit den Unternehmen des jeweiligen Landes. Darin
unterscheidet sich die Bewertung von den Länderratings der Agenturen,
die in der Regel die Staatsbonität oder Sicherheit von Anleihen
beurteilen.
"Mehrere Faktoren verschärfen die Lage für die griechischen
Unternehmen", erklärt Norbert Langenbach, Vorstandsmitglied von
Coface Deutschland. Bankkredite seien mittlerweile kaum oder nur sehr
teuer zu bekommen. Hinzu käme neben der tiefen Rezession, dass die
Unternehmen die Hauptlast des Sparkurses der Regierung trügen und
zunehmend mit Außenständen der öffentlichen Hand zu kämpfen hätten.
Das Zahlungsverhalten habe sich 2011 erneut verschlechtert. "Das ist
ein deutliches Signal", sagt Norbert Langenbach.
Infolge der Krise in Griechenland ist auch das Länderrisiko für
Zypern gestiegen. Coface stuft deshalb die Republik von A3 auf A4
herab. Die Unternehmen geraten auch hier unter Druck, weil die Banken
des Landes sehr eng mit Griechenland verflochten sind. Daher können
sie keine Kredite zu guten Konditionen anbieten.
Von einem generellen Stopp der Geschäftsbeziehungen mit
griechischen und zypriotischen Unternehmen rät Coface jedoch ab.
"Obwohl Unternehmen unter den aktuellen Entwicklungen leiden, nehmen
wir nach wie vor Deckungsschutz vor. Wir sind gut vorbereitet und
sensibel in der Prüfung", betont Norbert Langenbach. Wichtig sei,
jedes Unternehmen einzeln zu betrachten und nicht zu Pauschalisieren.
Auch in einem schwierigen Umfeld existierten gut aufgestellte
Unternehmen. Die Ländereinschätzung gebe demnach nur ein erstes Bild
ab. "Und mit der Bewertung Griechenlands mit B zeigen wir, dass mit
Zahlungsausfällen nun zwar eher zu rechnen ist. Die
Wahrscheinlichkeit ist aber noch nicht ausgesprochen hoch", so das
Vorstandsmitglied.
Coface analysiert und bewertet regelmäßig 156 Länder. A1 bis A4
entsprechen Investment Grades, B bis D stehen für mittleres bis hohes
Risiko. Neben Norwegen, Schweden und der Schweiz wird in Europa auch
Luxemburg wieder stabil auf A1 eingestuft. Die Bewertungen der großen
europäischen Volkswirtschaften Frankreich und Deutschland sind mit
positiver Aussicht versehen, liegen aber noch bei A2.
Mehr zur aktuellen Einschätzung der Länderrisiken von Coface auf
www.coface.de . Länderbewertungen und Informationen zu
Zahlungsausfällen sind dort unter der Rubrik "Country Risk and
Economic Research" gebührenfrei abrufbar.
Pressekontakt:
Coface Deutschland AG
Erich Hieronimus oder Dr. Dirk Bröckelmann
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