(ots) - Bonn/Berlin, 02. September 2011 - Der ehemalige
US-Botschafter in Deutschland, John C. Kornblum, hat beim
PHOENIX-KAMINGESPRÄCH (Ausstrahlung am Sonntag, 11. September, 13.00
Uhr) scharfe Kritik an der US-Außenpolitik unter George Bush geübt.
Der Irak-Krieg sei schon vor den Anschlägen auf das
World-Trade-Center geplant gewesen. 9/11 habe als Begründung für den
Irak-Krieg geholfen, so Kornblum. "Ich weiß nicht, was sie getan
hätten, wenn der 11. September nicht da gewesen wäre. Man hätte
entweder nichts getan oder man hätte einen anderen Anlass gefunden."
Dass das Regime von Saddam Hussein beseitigt worden sei, sei zwar
positiv, jedoch seien die Mittel zur Erreichung dieses Ziels
unverhältnismäßig gewesen. "Nach viel zu viel Leid und Verschwendung
gibt es zwar eine relativ stabile Regierung im Irak, aber der Preis
war viel zu hoch." Man müsse auf die Verhältnismäßigkeit der Mittel
achten. "In diesem Fall war dieses Verhältnis sehr schief. Wenn man
alles zusammenaddiert, hat es sich, auch mit Blick auf die
anschleichende Ruinierung der amerikanischen Wirtschaft, nicht
gelohnt", so Kornblum.
Den Angriff auf Afghanistan bewertet der ehemalige US-Botschafter
als richtig, jedoch habe die Bush-Administration nach der Beseitigung
des Taliban-Regimes zu früh zu viele Ressourcen für den Krieg gegen
den Irak verwendet. Zuerst "hätte man in Afghanistan die Arbeit zu
Ende führen müssen", so Kornblum.
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