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Countdown für ersten Kirchen-Kultur-Kongress der EKD läuft

Kulturbeauftragte Petra Bahr präsentierte heute Programm in Berlin

ID: 474730

(ots) - Die Kulturbeauftragte des Rates der Evangelischen
Kirche in Deutschland (EKD), Petra Bahr, hat heute in Berlin das
Programm des ersten Kirchen-Kultur-Kongresses der EKD vor-gestellt.
Der Kongress, zu dem über 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet
werden, beginnt am Donnerstag der kommenden Woche, am 15. September
2011, mit der Uraufführung des Musiktheaterwerkes "PAULUS. Das
ängstliche Harren der Kreatur" von Thomas Jennefelt (Musik) und
Christian Lehnert (Libretto). Bei der Vorstellung sagte die
Kulturbeauftragte, die Auseinandersetzung mit den Künsten und den
Kulturfragen der Gegenwart habe nichts mit "Schöner Wohnen" zu tun.
Vielmehr werde dort, wo die Künste sich selbst ernst nehmen, die
Frage nach der Existenz zum Thema der Kunst. Deshalb stehe es, so
Bahr weiter, der evangelischen Kirche gut zu Gesicht, dass "die, die
in ihr leben die Auseinandersetzung mit den Künsten suchen und selbst
künstlerisch produktiv" seien. Darauf konzentriere sich die Arbeit in
den acht The¬menfeldern des Kongresses, der am Sonntag, dem 18.
September mit einem Gottesdienst zu Ende geht. Die Uraufführung des
Musiktheaterstücks "Paulus. Das ängstliche Harren der Kreatur",
Lesungen, Performances und Konzerte hingegen zeigten, so die
Kulturbeauftragte, dass die Kirche selbst Auftraggeberin von Kunst
sein müsse. Bahr: "Das ist auch riskant. Aber weil Kulturfragen
Überlebensfragen sind, können Christinnen und Christen sich nicht in
ihre Gemeindehäuser zurückziehen." Der Kongress wolle deshalb Mut zu
mehr "kultureller Auf-merksamkeit" machen. Deshalb werden auch
"interkulturelle Fragen und Fragen nach dem kulturellen Gedächtnis"
die Kongressteilnehmerinnen und -teilnehmer beschäfti¬gen. Die
theologische Deutung der Gegenwartskultur, so Bahr weiter, komme
dabei nicht verschämt durch die Hintertür, sondern werde offensiv in




das Gespräch eingebracht, denn, so die Kulturbeauftragte
abschließend: "Mit Theologie sieht man anders und anderes. Da ist sie
den Künsten nicht unähnlich." Annette Kuß, die Regisseurin des
Musiktheaterstückes "PAULUS" sagte, dass sie am Stoff des Paulus
besonders der Aspekt des "als ob" interessiere. Zutiefst enttäuscht
über die Unzulänglichkeiten dieser Welt entdeckte der Apostel Paulus
die Möglichkeit, sich selbst in Gedanken und Vorstellungen eine Welt
zu schaffen. Kuß: "Für mich passiert das im Bereich der Kunst, mich
fasziniert, mit welchem Erfindergeist der Mensch immer wieder neue
For-men und Sprachen entwirft. Paulus begreift diese Fähigkeit als
Möglichkeit, sich mitten im Leben neu zu erfinden, seine Beziehungen
und seinen Lebensstil neu zu begreifen." Er gehe über die
Möglichkeiten der Kunst noch hinaus, indem er begreife, wie sehr die
Men¬schen "durch die Gabe der Liebe Bodenhaftung zur Erde und zur
Welt der Fantasie gewinnen." Beim Kirchen-Kultur-Kongress wirken vom
15. bis 18. September unter anderem der Präsident des Deutschen
Bundestages, Norbert Lammert, der Künstler Mischa Kuball, die
ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland,
Charlotte Knobloch und das Vokalsolistenensemble "Gli Scarlattisti"
mit, sowie die Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff und der
deutsch-iranische Schriftsteller SAID, der Liedermacher Stephan
Krawcyk, der "Ghetto-Swinger" Coco Schumann, Tänzer der Compagnie
"Sasha Waltz & Guests", der Drehbuchautor Fred Breinersdorfer, der
Architekt Meinhard von Gerkan, der Kunstgeschichtler Horst Bredekamp
und der ehemalige Ratsvorsitzende der EKD, Wolfgang Huber. Der
Kirchen-Kultur-Kongress steht unter der Schirmherrschaft der Präses
der EKD-Synode, Katrin Göring-Eckardt, und des Kulturbeauf¬tragten
der Bundesregierung, Staatsminister Bernd Neumann.
Kooperationspartner des Kongresses sind der Deutsche Kulturrat, der
Bundesbeauftragte für Kultur und das Deutsche Theater, Berlin.

Hannover, 6. September 2011

Pressestelle der EKD Reinhard Mawick



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Evangelische Kirche in Deutschland
Reinhard Mawick
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D-30419 Hannover
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