(firmenpresse) - DĂŒsseldorf/Köln/Stuttgart - Vor ĂŒber 500 Jahren wurde in Mitteleuropa die erste internationale Postlinie eingerichtet. âFĂŒr die Nachrichtentechnik und das europĂ€ische Verkehrswesen war das eine umwĂ€lzende Neuerungâ, schreibt Wolfgang Behringer in seinem Buch âThurn und Taxisâ. Das Postwesen wirkte Ă€hnlich revolutionĂ€r wie spĂ€ter die Eisenbahn und der Flugverkehr. âDem regelmĂ€Ăigen und zuverlĂ€ssigen Briefverkehr folgte die Entwicklung des Zeitungswesens und der Reisedienst mit Pferdewechsel an den Poststationen, schlieĂlich der regelmĂ€Ăige Postkutschendienst, zugĂ€nglich jederzeit fĂŒr jedermannâ, so Behringer. Die Post war ein Grundpfeiler der vorindustriellen Modernisierung Europas. Und ihr âErfinderâ Franz von Taxis wurde von Publizisten auf eine Stufe mit Christoph Kolumbus gestellt. Von diesem Glanz ist nicht mehr viel ĂŒbrig geblieben.
Die Poststelle in Behörden und Unternehmen wird landlĂ€ufig subsummiert unter âBotengĂ€ngeâ, âUmlaufmappeâ und âstrafversetzte Mitarbeiterâ: âDer Briefverkehr und die Poststelle werden heute eher als Dokumentenverwalter gesehen. Im Kundenservice ist das allerdings ein groĂer Denkfehler. Es gibt zwischen dem elektronischen Mailverkehr und dem guten alten Brief einen tiefen Graben. Selbst bei identischem Inhalt lösen beide Mitteilungen zumeist völlig unterschiedliche Prozesse in Organisationen aus â und bewirken doch exakt das Gleiche. Die E-Mail wird hĂ€ufig intelligent verteilt und kann innerhalb von Minuten auf dem Arbeitsplatz eines Servicemitarbeiters geöffnet und bearbeitet werden. Der Brief durchlĂ€uft derweil einen zeitaufwendigen wie kostenintensiven Erfassungsprozess in der Poststelle des Unternehmens, bevor er ĂŒberhaupt in die Fachabteilung transportiert wird. Er wird entfaltet, verteilt, gescannt, archiviert, transportiert, erfasst. Sein Weg durch die âPostfabrikâ ist geprĂ€gt von Maschinen, Prozessen und Regeln. Dabei steht sein Inhalt zunĂ€chst im Hintergrundâ, erlĂ€utert Ityx-Vorstandsmitglied Andreas Klug im Interview mit dem DĂŒsseldorfer Fachdienst Service Insiders.
Der Wirkungsgrad der Poststelle sei auf eine Rolle beschrĂ€nkt, die seit der Erfindung des Briefs offensichtlich unverĂ€ndert geblieben ist: Umschlag öffnen, Inhalt bewerten und verteilen. âZwar wurde auch dieser Poststellenprozess in den vergangenen Jahren technisiert. Maschinen öffnen Briefe, Scanner erfassen deren Inhalt. Aber mit der Kundenkommunikation gibt es nur wenig BerĂŒhrungspunkte. Das erinnert vielmehr an ein Relikt, mit dem wir bis zum Beginn der 90er Jahre tĂ€glich konfrontiert wurden: die Telefonzentrale. Typischerweise nach 17:00 Uhr durch den Pförtner bedient, sorgte die Telefonzentrale dafĂŒr, dass wir mit dem richtigen Sachbearbeiter verbunden wurden. Freundlichkeit oder Kundenorientierung waren dieser Organisationseinheit von jeher fremd. Als Anrufer war man sogar demĂŒtig bemĂŒht, sein Anliegen möglichst kurz und komprimiert zu erlĂ€utern. SchlieĂlich war die Telefonvermittlung das einzige Tor in die Organisation. Es ging ja auch nicht um Inhalte â es ging lediglich um Kontaktvermittlungâ, weiĂ der Service-Experte. In Ă€hnlicher Weise seien Poststellen bemĂŒht, schriftbasierte Kontaktanfragen von Kunden und Partnern elektronisch zu erfassen und in die Organisation zu vermitteln.
Durch die Digitalisierung der Kommunikation zwischen Verbrauchern und Organisationen stehe die Poststelle allerdings vor einem Wandel, der als existenzbedrohend bezeichnet werden kann. âDie Vermittlung von Kontakten und Inhalten hat lĂ€ngst neue populĂ€re KanĂ€le gefunden. Ăber das Internet schreiben Kunden E-Mails. Sie nutzen immer weniger die Formulare aus Papier. Stattdessen liegen die Formulare der Internetseite im Trendâ, sagt Klug. Klassische Poststellen seien durchaus in der Lage, diesen Prozess aktiv und erfolgreich mitzugestalten. Dazu bedarf es allerdings einer neuen Orientierung, die den Wirkungsgrad der Poststelle tiefer in die Prozesskette der Organisation und ihrer Fachbereiche treibt. Das gelingt allerdings nur, wenn die Poststelle in der Lage ist, einfache GeschĂ€ftsvorfĂ€lle eindeutig zu erkennen und deren Regelung eigenstĂ€ndig anzustoĂen.
Heute werden in der Poststelle viele GeschÀftsvorfÀlle erfasst, die eine geringe KomplexitÀt besitzen. Hierzu gehören einfache Informationsanfragen zu Produkten und Leistungen, Katalog- oder Werbemittelanforderungen, Standard-Bestellungen oder StammdatenÀnderungen.
âIst die Poststelle in der Lage, den Wunsch des Kunden zu verstehen und eine Abwicklung des verbundenen GeschĂ€ftsvorfalls zu geringeren Kosten und in einer schnelleren Zeit als die Fachabteilung zu gewĂ€hrleisten, kann sie dem Unternehmen fĂŒr die Informationserfassung und fĂŒr das Serviceerlebnis des Kunden einen profitablen Beitrag liefernâ, so Klug. Sie könne, wie zu Zeiten von Thurn und Taxis, neue Talente entfalten und den Kundenservice deutlich verbessern.
Unter dem Motto âWissen. Lernen. Automatisierenâ prĂ€sentiert ItyX http://bit.ly/ncbrLO auf der Stuttgarter Fachmesse DMS Expo http://www.messe-stuttgart.de/cms/dms11_aussteller_bilanz0.0.html vom 20. bis 22. September die aktuellen Funktionen und Weiterentwicklungen seiner Lösungsfamilie Mediatrix fĂŒr die intelligente Eingangspost-Verarbeitung vor. Im Verbund der xBound-Community in Halle 7, Stand B13 prĂ€sentiert der Kölner Technologie-Anbieter die automatisierte Erkennung, Verteilung und Verarbeitung von E-Mails, Briefen und Social Media fĂŒr mittlere bis groĂe Serviceunternehmen.
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Fachdiskussionen auf der DMS Expo:
Forum âEnterprise 2.0â
âInformationslogistik 2.0: Die Anforderungen an eine ECM-Strategie in Zeiten von Facebook & Coâ
Di, 20.09.2011 von 13.00 bis 13.30 Uhr
Fachforum 7.2 Dialogforum
Mi, 21.09.2011 von 15.00 bis 15.30 Uhr
Fachforum 7.1 KongressbĂŒhne
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Podiumsdiskussion ĂŒber den Einsatz von Web 2.0-Technologien im Unternehmensalltag
Mi, 21.09.2011 von 15.30 bis 16.30 Uhr
Fachforum 7.1 KongressbĂŒhne
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VOI-Forum CCEMM
Intelligentes E-Mail-Management und automatische Vorgangsbearbeitung
Mi, 21.09.2011 von 15:30-16:00 Uhr
VOI-Forum - VOI BĂŒhne
Von Gunnar Sohn