(ots) - Mit "Gegen die Wand" gelang ihr der Durchbruch.
Doch auf Rollen mit türkischer Herkunft will Schauspielerin Sibel
Kekilli nicht abonniert sein. "Ich bin in Deutschland geboren, meine
Muttersprache ist deutsch. Ich will einfach nicht als 'die Türkin'
besetzt werden. Ich möchte kein Vorbild sein. Da wird man in eine
Schublade gesteckt und muss etwas repräsentieren", sagt die
31-Jährige im Interview mit dem Frauenmagazin EMOTION (Ausgabe
10/2011 ab morgen im Handel). "Aber natürlich freut es mich, wenn
junge Frauen mit türkischer Herkunft auf mich zukommen und sagen,
dass ich sie mit meiner modernen Lebensweise inspiriere." Zu ihrer
Herkunft befragt zu werden, nervt die Tochter türkischer Einwanderer
jedoch: "Ich bin keine Islamwissenschaftlerin, keine Politikerin. Ich
habe nur meine Meinung"
Eine Meinung hat die Wahl-Hamburgerin auch zu Geschlechterrollen:
"Natürlich bin ich für Gleichberechtigung. Aber ich beobachte, dass
Frauen heute immer die Starken sein wollen. Ich finde, eine Frau
sollte auch mal Schwäche zeigen können. Ich habe das Gefühl, dass
alle zu viel voneinander erwarten. Dass die Männer gar nicht mehr
wissen, was wir wollen. Ganz ehrlich, ich finde es schön, wie eine
Dame behandelt zu werden", so Kekilli. "Ich glaube, ich kann von mir
behaupten, dass ich stark bin. Aber es tut gut, einen Mann zu haben,
der auch mal sagt: Ich nehme dich jetzt an die Hand. Nicht immer,
aber ab und zu. In dieser Hinsicht bin ich altmodisch", sagt die
Schauspielerin, die mit 22 Jahren beim Einkaufen fürs Kino entdeckt
wurde. Schon als Kind wollte die gebürtige Heilbronnerin eine starke
Heldin sein. "Die meisten Mädchen möchten Prinzessinnen sein, ich
wollte immer sein wie Pippi, so selbständig, stark und furchtlos",
erzählt Sibel Kekilli, die an der Seite von Axel Milberg eine feste
Rolle im Kieler "Tatort" besetzt. Aktuell ist die Schauspielerin in
der Komödie "What a man" zu sehen. "Ich wollte schon lange in einer
Komödie spielen. Es war toll, am Set nicht immer zu weinen."
Das Älterwerden bereitet der ehemaligen
Verwaltungsfachangestellten keine Sorgenfalten. "Ich möchte auf
keinen Fall mehr 20 sein. Da ist man noch nicht mit sich zufrieden,
ist abhängig von der Meinung anderer, sieht vieles zu verkrampft, es
fehlen einem wichtige Erfahrungen. Mittlerweile weiß ich genau, was
ich will und was nicht. Ich finde auch, dass erwachsene Frauen im
Vergleich zu jungen Mädchen eine viel interessantere Ausstrahlung
haben. Ich jedenfalls freue mich aufs Älterwerden." Auf die Frage, ob
Botox deshalb kein Thema für sie sei, antwortet die 31-Jährige: "Man
sollte nie nie sagen, ich weiß wirklich nicht, was ich in zehn Jahren
denke, aber heute finde ich es schade, wenn Menschen nicht so alt
aussehen, wie sie sind."
Pressekontakt:
Julia Möhn
stv. Chefredakteurin EMOTION
Tel: 040/20 93 30 855
E-Mail: Julia.Moehn(at)emotion.de
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