Ganzheitliche UnternehmensfĂŒhrung. Hinter dem Begriff steckt die Idee, dass ein Unternehmen zum einen auf CSR und Nachhaltigkeit ausgerichtet ist, um zukunftsfĂ€hig im Wettbewerb zu bleiben. Zum anderen spielt auch die menschliche Komponente am Arbeitsplatz eine sehr wichtige Rolle. In ganzheitlich gefĂŒhrten Firmen gestaltet der Mitarbeiter das Unternehmen individuell mit, setzt sich bewusst mit seinen Aufgaben auseinander und die persönlichen StĂ€rken werden vom Arbeitgeber gezielt gefördert. Diese Ausrichtung wirkt sich positiv auf das Arbeitsklima und somit auf den Umsatz aus. Ein sehr erfolgreiches Beispiel fĂŒr eine ganzheitliche Neuausrichtung findet sich am anderen Ende der Welt: in Australien.
(firmenpresse) - VisionĂ€res Wirtschaften 2011: Ganzheitliche UnternehmensfĂŒhrung, nachhaltig Wirtschaften â diese Themen stehen im Kongress âVisionĂ€res Wirtschaftenâ, der vom 15. bis 16. Oktober im MĂŒnchner M,O,C, stattfinden wird, im Fokus: Diese SchlĂŒsselbegriffe sollten hierzulande eine immer gewichtigere Rolle spielen, gerade wenn es um unternehmerische Strategien geht, dem demografischen Wandel und FachkrĂ€ftemangel entgegenzuwirken. Um einen qualifizierten Mitarbeiter lĂ€ngerfristig zu halten, mĂŒssen Firmen den Menschen selbst mehr in den Mittelpunkt stellen. FĂŒr deutsche Arbeitnehmer und -geber ist eine solche Beziehung zueinander in vielen Wirtschaftszweigen oftmals noch Neuland. Dabei könnten die sogenannten Softskills der SchlĂŒssel fĂŒr ein nachhaltig verbessertes Arbeitsklima sein und so die Firmen fĂŒr die Herausforderungen der Wirtschaft stĂ€rken. Zaghaft finden in deutschen Unternehmen erste Versuche zu einer ganzheitlichen Ausrichtung statt, meist unter dem Schlagwort Corporate Social Responsibility (CSR). Ein erfolgreiches Beispiel, das ĂŒber CSR hinausgeht und direkt den Mitarbeiter in unternehmerische und personelle Transformationsprozesse aktiv einbindet, findet sich in Australien. Dort wurde bereits vor elf Jahren eine Umstrukturierung zur ganzheitlichen UnternehmensfĂŒhrung durchgefĂŒhrt â und das bei einer Bank mit Filialen in 30 LĂ€ndern und 31.000 Mitarbeitern! Die ANZ National Bank Limited wurde von der Unternehmensberaterin Sonia Stojanovic auf Ganzheitlichkeit neu ausgerichtet. Sie ist spezialisiert auf die Konzeption und Implementierung von Organisationsstrukturen und die Entwicklung von persönlichen und kulturellen Transformationsprozessen: âEine spannende Reise und die wohl schönste Zeit in meiner BeratertĂ€tigkeitâ, wie Stojanovic rĂŒckblickend meint.
Das âBreakoutâ-Projekt
âArbeitnehmer wĂŒnschen sich Sicherheit, Fairness und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Sie wollen stolz auf ihre Arbeit sein, die Firma mit ihren individuellen StĂ€rken mitgestalten, ihr eine Seele geben. Eine reine Ausrichtung nach Leistung und Gewinnmaximierung ist in diesem Zusammenhang veraltet und unhaltbar geworden.â Zu diesem Ergebnis kam die Unternehmensberaterin Sonia Stojanovic schon vor ĂŒber zehn Jahren, als sie die ANZ Bank mit dem Programm namens Breakout ganzheitlich ausrichtete. Sonia Stojanovic war im November 2000 als Leiterin der Personalabteilung der ANZ beauftragt worden, ein ganzheitliches Konzept zu entwickeln. Nach einer Entlassungswelle hatte die Bank zwar gute Zahlen geschrieben, die Motivation der Mitarbeiter war jedoch am Boden. Der damalige CEO John McFarlane erkannte, dass er fĂŒr einen dauerhaften Aufschwung etwas tun musste. Ein halbes Jahr analysierte Sonia Stojanovic in enger Zusammenarbeit mit den FĂŒhrungskrĂ€ften die komplexen Hierarchien, Richtlinien, Systeme und Prozesse, um die festgefahrenen Strukturen zu durchbrechen: âIch fing mit der Neuausrichtung von oben an. Wir starteten mit einem Workshop zur Persönlichkeitsentwicklung fĂŒr die âTop 35â der ANZ. Im Anschluss gingen wir eine FĂŒhrungsebene tiefer â die âTop 300â wurden fĂŒr drei Tage zum âBreakoutâ-Workshop zusammengefĂŒhrt. Ich versuchte, sie zu sensibilisieren und ihnen ihre persönlichen FĂ€higkeiten und die Auswirkungen zwischenmenschlicher Interaktionen bewusst zu machen und ihnen zu helfen, ihren Berufsalltag aus einer anderen Perspektive wahrzunehmen.â Die 300 Teilnehmer waren ĂŒberzeugt und wollten nun, dass auch die 5000 internationalen Bankmanager den Workshop mitmachten. âAn diesem Punkt benötigte ich definitiv VerstĂ€rkung. Wir bildeten ein Team mit 16 sogenannten âFacilitatorsâ. Bis Dezember 2001 hatten wir die Workshops mit jeweils 60 bis zu 500 Teilnehmern durchgefĂŒhrt.â Durch die Bildung von Projektteams und deren intensive Vernetzung wurden die Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem Workshop an alle 31.000 Mitarbeiter weltweit weitergegeben. âNach weiteren 18 Monaten Analyse konnten wir den nĂ€chsten Schritt gehen und weitere Softskill-Programme entwickeln.â Die Initiative zur Mitarbeiterentwicklung hieĂ âBreakout Inspired Leadersâ. Kreatives ErzĂ€hlen, Rollenspiele, objektive Betrachtungsweisen oder richtiger Umgang mit persönlichen SchwĂ€chen standen auf dem Programm. ââDelivering the Agendaâ nannten wir die dritte Phase. Wir riefen eine interne Coaching-Akademie ins Leben, bei der wir die Mitarbeiter zu Coaches ausbildeten.â Am Ende waren es 35 Personen, die das Breakout in den ANZ Filialen weltweit vermittelten, entsprechend angepasst an den kulturellen Hintergrund â sowohl in der Schweiz, als auch in Japan, Belgien oder China.
Der Erfolg wird messbar
âMan spĂŒrte, dass mit dem Breakout und der damit verbundenen âpersonal transformationâ ein Ruck durch die ANZ ging.â Die Mitarbeiter setzten sich mit ihren individuellen StĂ€rken ein, nahmen sich bewusst als Teil der Bank wahr, erkannten den Wert ihrer Arbeit. Manche Mitarbeiter wollten diesen Weg nicht mitgehen â sie verlieĂen die Bank, etwa weil sie feststellten, dass sie keine Banker sein wollten. âFĂŒr diese FĂ€lle hatten wir sogar eigene Berufsberater im Haus. Es blieben diejenigen, die etwas am Arbeitsklima und an ihrer persönlichen Einstellung zum Beruf Ă€ndern wollten.â Der Umstrukturierungsprozess mĂŒndete auch in KreativitĂ€t: âDie VorstĂ€nde hatten individuell eigene Homepages gestaltet und John McFarlane grĂŒndete eine Big Band, fĂŒr die die Mitarbeiter Songs komponierten.â Die Big Band nahm an Wettbewerben teil und gewann einige Preise. Es wurden auch RuherĂ€ume eingerichtet und es gab eine firmeneigene Meditations-CD namens Breakout Mind: âIch holte einen Fotografen in mein Team, der uns sechs Monate begleitete. Dazu gab es dann eine groĂe Ausstellung, die sich zu einer Art Kulturfestival mit Essen und Trinken, Lesungen von selbstgeschriebenen Gedichten und TheatervorfĂŒhrungen ausweitete.â Die Bank erlebte einen Aufschwung, der Aktienwert stieg in dem Zeitraum von 2000 bis 2004 von 9,54 Dollar auf 31 Dollar. 2004 haben sich ĂŒber 12.000 Absolventen bei der ANZ beworben in Vergleich zu knapp 1.100 Bewerbungen im Jahr 2000. âBei einer Umfrage kam heraus, dass sich 95 Prozent aufgrund des Breakout-Programms fĂŒr die ANZ beworben hatten.â Die Mitarbeiterzufriedenheit verdoppelte sich auf 86 Prozent. Der Effekt der ganzheitlichen Umstrukturierung war messbar geworden. Das Breakout löste eine kleine Revolution im australischen Finanzsektor aus; andere Banken folgten demBeispiel von ANZ und fĂŒhrten Ă€hnliche Umstrukturierungen durch. Und Sonia Stojanovic? Sie hat 2008 die ANZ Bank verlassen, um als McKinsey-Beraterin ihre Erfahrungen in kultureller Transformation fĂŒr andere Unternehmen zur VerfĂŒgung zu stellen. DafĂŒr ging sie fĂŒr 18 Monate nach New York, dann nach Johannesburg. Vor zweieinhalb Jahren hat sie sich dort selbststĂ€ndig gemacht: Sie berĂ€t Unternehmen weltweit in ganzheitlicher Unternehmenskultur - und gibt ihnen so eine Seele.
âBreakoutâ fĂŒr Deutschland?
In Deutschland könnte das Beispiel aus Australien als Vorbild dienen: Mitarbeiter, die ein Bewusstsein fĂŒr ihre Funktion entwickeln, sich motiviert und kreativ in ihre Firma einbringen, diese mitgestalten und somit zur positiven Firmenbilanz beitragen. Langfristig könnten die gut ausgebildeten Arbeitnehmer gehalten und so dem demografischen Wandel und FachkrĂ€ftemangel entgegengewirkt werden. Doch: wo sollen deutsche Unternehmen mit einer Neuausrichtung anfangen, wie diese umsetzen? Was können der Unternehmer, der Mitarbeiter oder Angestellte dafĂŒr tun? Wer hilft dabei? Um einen Paradigmenwechsel in diese Richtung weiter voranzutreiben, ist es zunĂ€chst einmal notwendig, dass vermehrt ein intensiver Austausch zwischen allen Beteiligten stattfindet. Hierzu bietet der Kongress VisionĂ€res Wirtschaften im Oktober 2011 in MĂŒnchen die ideale Plattform: Innovative LösungsansĂ€tze von und fĂŒr Unternehmer, FĂŒhrungskrĂ€fte, Arbeitnehmer, Coaches und Trainer sollen dort prĂ€sentiert und diskutiert, sowie Beispiele aus der Praxis vorgestellt und in Workshops vertieft werden.
Der Kongress "VisionĂ€res Wirtschaften - den Megatrend nicht verpassen!" findet am 15. Und 16. Oktober 2011 erstmalig im M,O,C, in MĂŒnchen statt, und beschĂ€ftigt sich thematisch mit nachhaltigem und ganzheitlichem Wirtschaften. Bei diesem Kongress stellen erfahrene Berater, Experten aus der Politik- und Wirtschaftsberatung, Bestsellerautoren und Praktiker aus Unternehmen von insgesamt drei Kontinenten ihre bewĂ€hrten Erfolgsrezepte und visionĂ€ren Ideen vor und demonstrieren brandneue Methoden teilweise âliveâ vor dem Publikum.
Kongress VisionÀres Wirtschaften
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