(ots) - 20. September 2011 - Bundesarbeitsministerin
Ursula von der Leyen (CDU) hat angesichts des Koalitionsstreits über
Griechenland die Politik dazu aufgefordert, den Bürgern die
Notwendigkeit eines vereinigten Europas besser zu erklären. "Wir
Politiker müssen klarmachen, dass wir ein vereintes Europa brauchen,
weil es Heimat und Sicherheit bietet in einer globalisierten Welt.
Wir dürfen nicht nur über EFSF und ESM reden," sagte von der Leyen
dem Wirtschaftsmagazin 'Capital' (Ausgabe 10/2011, EVT 22.
September). In der Union gebe es "einen kleinen Kreis überzeugter
Europäer, die sich jetzt zu Wort melden". Deren "Werben für ein
vereintes Europa" sei eine "Unterstützung für die Kanzlerin", betonte
sie. Schließlich müsse Angela Merkel "nicht nur über die großen
Ziele, sondern auch über jedes trockene Detail des ESM reden, weil
sie danach gefragt wird". Auch sie selbst kämpfe "mit jeder Faser
meines Herzens" für dieses Ziel, so von der Leyen.
Die Arbeitsministerin, die zugleich stellvertretende
CDU-Vorsitzende ist, hatte sich dafür aus¬gesprochen, dass
Euro-Krisenstaaten künftige Hilfspakete mit Goldreserven oder
Industriebeteiligungen absichern sollten. Zugleich hatte sie eine
Schaffung der "Vereinigten Staaten von Europa" gefordert. Merkel und
Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatten sich von diesen
Äußerungen distanziert. In Reihen der Union waren von der Leyens
Wortmeldungen auch als inhaltliche Positionierung für eine künftige
Führungsrolle in der CDU nach der Ära Merkel gewertet worden.
Von der Leyen betonte dagegen ihr gutes Verhältnis zur Kanzlerin.
"Es ist schön, wenn aus einem Arbeitsverhältnis mit der Zeit
Freundschaft wächst", sagte sie mit Blick auf Merkel. "Ich kann mir
gut vorstellen, dass ich Angela Merkel in zehn oder 15 Jahren auf
Rügen, oder wo auch immer sie dann sein wird, besuche. Und dass wir
dann beide sagen: Mein Gott, weißt du noch damals."
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