(ots) - Die Arbeitnehmer in Deutschland fordern
mehrheitlich, dass die Politik zur Sicherung der Ausbildungsreife
einen einheitlichen Anforderungskatalog festlegt. 82,1 Prozent sind
der Ansicht, dass einheitliche und verbindlich formulierte Kriterien
die Ausbildungsreife von Schulabsolventen am Ende der 9. bzw. 10.
Klasse sichern sollten. Das ergibt eine repräsentative
Arbeitnehmerbefragung der IW Consult, einer Tochtergesellschaft des
Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln im Auftrag der
Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) und der
WirtschaftsWoche.
Gespalten sind die Arbeitnehmer in der Frage, ob eine möglichst
frühe Trennung der Schüler auf eine weiterführende Schule die
Bildungsqualität in Deutschland verbessern würde. 49,3 Prozent
bevorzugen ein Schulsystem, bei dem eine möglichst frühe Trennung
vorgenommen wird. 45,3 Prozent sind hingegen der Ansicht, dass
Schüler möglichst lange gemeinsam lernen sollten.
"Die Uneinigkeit der Politik spiegelt sich im Antwortverhalten der
Arbeitnehmer wider. Schüler dürfen nicht länger die Versuchskaninchen
der Republik sein." erklärt Hubertus Pellengahr, Geschäftsführer der
INSM. Reformen müssten effizient und gut durchdacht sein, damit sie
langfristig wirken können. "Auf die individuelle Förderung von
starken und schwachen Schülern kommt es an. Die Diskussion um zwei-
oder dreigliedrige Schulsysteme darf dabei nicht länger vom
Wesentlichen ablenken!" Bildung sei der zentrale Baustein für
Vollbeschäftigung in Deutschland.
Nach Ansicht der Befragten würde die Zusammenlegung der Haupt- und
Realschule den Anteil der Risikoschüler eher senken als steigern.
40,8 Prozent sind dieser Meinung. 31,1 Prozent glauben dagegen, dass
sich der Anteil der Risikoschüler durch die Zusammenlegung erhöhen
würde.
Die Arbeitnehmer sehen die Zusammenlegung von Haupt- und
Realschule demnach nicht als bedeutendsten Schritt an um das
Schulsystem zu reformieren. Wichtiger scheint die Sicherstellung der
Schulbildungsqualität durch eine inhaltliche Koordination, die an
Ergebnissen orientiert ist. "Die Schulen brauchen mehr
Entscheidungsfreiheit, wie sie die gesteckten Bildungsziele erreichen
wollen. Auch zwischen Schulen kann man Wettbewerb zulassen", so
Pellengahr.
Im Rahmen des IW-Arbeitnehmervotums wurden 1.000 Arbeitnehmer
zwischen dem 19. und 23. August online befragt. Die Stichprobe der
Arbeitnehmer zwischen 16 und 65 Jahren ist repräsentativ für
Deutschland und nach Schulbildung, Geschlecht und Altersgruppen
geschichtet. Arbeitnehmer ohne Schulbildung sind nicht
berücksichtigt. Die Umfrage ist Teil des Deutschland-Checks, einer
Dauerstudie im Auftrag der INSM und der WirtschaftsWoche.
Mehr Informationen im Internet unter www.deutschland-check.de
Pressekontakt:
Projektleitung: Marc Feist, Telefon 030 / 27877-175,
feist(at)insm.de
Pressesprecher: Florian von Hennet, Telefon 030 / 27877-174,
hennet(at)insm.de
Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist ein überparteiliches
Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Sie wirbt für die
Grundsätze der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland und gibt
Anstöße für eine moderne marktwirtschaftliche Politik. Die INSM wird
von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektro-Industrie
finanziert.