(ots) - Werder Bremen hat sich enttäuscht vom Ausgang des
Prozesses gegen sieben rechte Hooligans am Bremer Amtsgericht
gezeigt. Dieser endete am Donnerstag nach vier Jahren
Ermittlungsarbeit bereits nach dem zweiten Verhandlungstag. Die
Angeklagten stimmten einem Angebot des Richters zu, der gegen eine
Geldstrafe und ein Geständnis den Prozess abschloss. Bereits vor
einer Woche hatte es öffentliche Bestürzung darüber gegeben, dass es
Sympathisanten der Angeklagten möglich war, sich z.B. vermummt im
Gerichtsgebäude aufzuhalten und Prozessbeobachter zu fotografieren.
"Wir können insbesondere die Umstände, unter denen der erste
Prozesstag abgehalten wurde, nicht nachvollziehen. Es ist außerdem
unverständlich, warum die Abwicklung des Prozesses so lange dauerte",
sagte Klaus-Dieter Fischer, Präsident des SV "Werder" von 1899. Er
kündigte an, dass Werder die bereits unmittelbar nach der Tat
angekündigten Stadionverbote nun umsetzen wird, sobald
zustellungsfähige Adressen der Verurteilten durch die
Staatsanwaltschaft zugänglich gemacht werden.
"Es herrschte schon vor vier Jahren bei Werder Einigkeit
darüber, den Tätern Stadionverbot zu erteilen. Doch mehrfache
Versuche Adressen der Angeklagten zugestellt zu bekommen blieben
erfolglos. Seit 2007 wurden uns zunächst ermittlungstechnische, dann
datenschutzrechtliche Gründe von der Polizei und der
Staatsanwaltschaft genannt. Eine Verhängung von Stadionverboten war
so nicht möglich", sagte Fischer, der seit Jahren die Themen
Antidiskriminierung, Anti-Rassismus und Gewaltlosigkeit zur Chefsache
erklärt.
Der Präsident und Geschäftführer ist sich mit seinen Kollegen in
der Geschäftsführung und im Präsidium des SV Werder einig: "Der SV
Werder Bremen steht für Fairness und Toleranz. Rassismus und Gewalt
haben im Weser-Stadion keinen Platz. Das haben wir seit Jahren ganz
oben auf der Agenda und arbeiten täglich daran."
Der SV Werder unterstützte die Demonstration verschiedener
sozialer Einrichtungen am Mittwochabend gegen den Verlauf und die
Umstände des nun abgeschlossen Prozesses gegen die rechten Hooligans.
Darüber hinaus initiieren die Grün-Weißen seit Jahren Aktionen gegen
Gewalt und Diskriminierung. So haben nicht nur die offiziellen
Fanklubs, sondern auch Mitarbeiter und Spieler aller Mannschaften
einen Ethik-Kodex unterschrieben. Werder arbeitet zudem aktiv mit dem
Bremer Fanprojekt zusammen, das vom Weser-Stadion aus agiert und das
älteste Projekt dieser Art in Deutschland ist.
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