Als die International Headache Society im Jahre 1988 die erste Ausgabe der Internationalen Kopfschmerzklassifikation (ICHD-I) publizierte, fand sich unter den aufgeführten 165 Diagnosen keine Erwähnung einer chronischen Migräne.
(firmenpresse) - Die Migräne wurde als episodische Kopfschmerzform klassifiziert. Eine Subform der Migräne, die täglich oder nahezu täglich besteht, wurde nicht definiert. Hingegen wurde bereits in der ICHD-I ein Kopfschmerz bei chronischem Substanzgebrauch klassifiziert. Die diagnostischen Kriterien für einen solchen medikamenteninduzierten Kopfschmerz forderten Kopfschmerzen an mindestens 15 Tagen pro Monat mit täglicher Substanzeinnahme in einer bestimmten Mindestdosis für mehr als drei Monate und Remission des Kopfschmerzes innerhalb eines Monats nach Substanzentzug. Die Diagnose konnte erst dann gestellt werden, wenn ein entsprechender Substanzentzug erfolgreich durchgeführt wurde. Als zweiter chronischer Kopfschmerztyp wurde in der ICHD-I schließlich ein chronischer Kopfschmerz vom Spannungstyp definiert. Das Klassifikationsprinzip der ICHD-I sah multiple Diagnosen mit Differenzierung verschiedener Kopfschmerzerkrankungen vor, die Grundlage für eine gezielte Behandlung sein sollten. Ein typischer Patient einer Kopfschmerzspezialsprechstunde mit täglichen Kopfschmerzen erhielt damals die drei Diagnosen einer Migräne, eines chronischen Kopfschmerz vom Spannungstyps und vor Durchführung einer Medikamentenentzugsbehandlung die Verdachtsdiagnose eines Kopfschmerzes bei chronischem Substanzgebrauch.
Eine Subdifferenzierung in eine chronische Migräne mit mindestens 15 Migränetagen / Monat, die nicht durch einen andere Störung oder einen Medikamentenübergebrauch zu erklären sei, erfolgte 2004 in der 2. Auflage, der ICHD-II. Parallel wurde in den USA das Konzept des chronic daily headache oder der transformed migraine verbreitet. Mit letzterer Diagnose wurde der Übergang von einer episodischen in eine chronische Verlaufsform der Migräne beschrieben – unabhängig vom Vorliegen eines Medikamentenübergebrauchs. Noch immer ist eine weltweit akzeptierte Einigung auf eine einheitliche Diagnose der chronischen Migräne und auch eines Kopfschmerzes bei Medikamentenübergebrauch nicht gegeben.
Die Schmerzklinik Kiel wurde als wissenschaftliches Modellprojekt 1997 gegründet und beschritt mit dem Beginn der Patientenversorgung neue Wege in der Schmerztherapie.
Der Behandlungsschwerpunkt zielt auf chronische neurologische Schmerzerkrankungen, insbesondere Migräne- und Kopfschmerzerkrankungen, Schmerzerkrankungen der Muskulatur und des Bewegungsapparates, Schmerzen bei Erkrankungen des peripheren und zentralen Nervensystems und Schmerzen bei Unfallschäden und bei Nervenverletzungen.
Ziel unserer Klinik ist es, das gesamte Wissen, das international für die Versorgung von chronischen Schmerzen verfügbar ist, unmittelbar den Patienten zukommen zu lassen und dabei hochspezialisiert die Belange von Menschen mit chronischen Schmerzen zu berücksichtigen. Daneben gilt unsere Aufmerksamkeit der Erforschung von neurologischen Schmerzerkrankungen, Migräne und anderen Kopfschmerzen, um die zukünftige Behandlung weiter zu verbessern
Die Konzeption der Schmerzklinik Kiel hat moderne Entwicklungen in der Medizin vorausgenommen, insbesondere die integrierte Versorgung. Integrierte Versorgung bedeutet, dass die Behandlung nicht durch Fachgrenzen eingeschränkt wird. Auch die Abschottung von ambulanten und stationären Versorgungsbereichen wird aufgehoben. Experten der verschiedenen medizinischen Fachgebiete wirken zusammen, um die Patienten mit zeitgemäßen wissenschaftlichen Methoden Hand in Hand zu behandeln. Die ambulante und stationäre Behandlung ist eng aufeinander abgestimmt.
Mit der Umsetzung des Konzeptes bietet die Schmerzklinik Kiel eine speziell auf Patienten mit chronischen Schmerzen ausgerichtete koordinierte ambulante und stationäre neurologisch-verhaltensmedizinische Behandlung an.
Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Hartmut Göbel
Neurologisch-verhaltensmedizinische Schmerzklinik Kiel
Heikendorfer Weg 9-27, D-24149 Kiel
Tel. +49 431 200 99 150, Fax. +49 431 200 99 109
E-Mail: contact(at)schmerzklinik.de
Homepage: www.schmerzklinik.de
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