(ots) - Bonn, 4. Oktober 2011 - Der FDP-Ehrenvorsitzende und
Ex-Außenminister Hans-Dietrich Genscher misst den
Grundsatzentscheidungen, die jetzt anstehen, eine große Bedeutung für
die Zukunft Europas zu. "Wir entscheiden in diesen Jahren darüber,
welche Rolle in der Zukunft Europa in der Welt spielen wird", sagte
Genscher im PHOENIX-Interview. Es stelle sich die Frage, ob es ein
Global Player, ein Akteur sein werde, neben den großen neu
aufkommenden Ländern wie China, Indien und Brasilien sowie neben den
USA, Japan und Russland. "Oder wird Europa sich mit sich selbst
beschäftigen und nicht zum Akteur werden können?"
Darüber hinaus sprach sich Genscher für eine gemeinsame
Wirtschafts- und Finanzpolitik aus. "Auf jeden Fall ist es notwendig,
dass es bei einer gemeinsamen Währung auch zu einer immer stärker
miteinander verbundenen, gleich ausgerichteten Wirtschafts- und
Finanzpolitik kommt", sagte Genscher gegenüber PHOENIX. Es handele
sich nicht um Probleme des Euro, sondern um Probleme der
unterschiedlichen Finanzpolitik, das heiße auch der
Verschuldungspolitik in verschiedenen Ländern in Europa. "Die Antwort
auf die Probleme von heute kann nicht weniger Europa sein", so
Genscher. "Sondern die Antwort muss heißen mehr Europa. Denn mehr
Europa bedeutet auch mehr gemeinsame Schicksalsgestaltung."
Die FDP könne bei dem Integrationsprozess in Europa eine wichtige
Rolle spielen, so Genscher. "Sie muss ihre Rolle als Europapartei
weiter wahrnehmen. Also eine Partei, die mit Rationalität und mit
Weitsicht die deutsche und die europäische Außenpolitik mit
gestaltet. Und ich glaube, dass sie alles tut, dass das geschehen
kann", so Genscher.
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