(ots) - Anlässlich des zehnten Jahrestages des
Kriegsbeginns in Afghanistan beteiligt sich die sozialmedizinische
Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international am 7.
Oktober an einem europaweiten Aktionstag entwicklungspolitischer
Nichtregierungsorganisationen. Als Solidaritätsbekundung mit der
afghanischen Bevölkerung wird um 11 Uhr vor dem Kanzleramt in Berlin
ein Drachen mit der Aufschrift "10 Jahre Afghanistan: Zeit, das
Richtige zu tun" aufsteigen.
medico-Geschäftsführer Thomas Gebauer erläutert: "Der
Afghanistaneinsatz ist auf ganzer Linie gescheitert. Nun sind eine
schonungslose Analyse und ein ernsthafter Strategiewechsel notwendig.
Eine radikale Umkehr in der Afghanistan-Politik muss die
Lebensbedürfnisse der einheimischen Bevölkerung in den Mittelpunkt
rücken. Frieden, das ist die Lektion, die aus Afghanistan zu lernen
ist, basiert nicht auf militärischer Stärke, sondern auf dem
Vertrauen der Menschen und einem glaubhaften Bemühen um soziale
Gerechtigkeit. Die Konzentration auf militärische Lösungen hat aber
den zivilen Aufbau blockiert."
Bereits im November 2001 warnte medico international mit dem
internationalen Aufruf "Für ein sofortiges Ende des Krieges gegen
Afghanistan" vor dem "Risiko eines noch größeren militärischen,
moralischen und politischen Desasters". Im Aufruf, der von
zahlreichen Nobelpreisträgern, Schriftstellern, Menschenrechtlern und
Wissenschaftlern unterzeichnet wurde, hieß es weiter: "Künftig wird
der Westen noch weniger als bisher mit seinem Besten, mit Demokratie,
Rechtsstaat und Wohlstand, sondern nur noch mit seinen
Schattenseiten, mit Respektlosigkeit, Willkür und Gewalt
identifiziert werden."
Pressekontakt:
Für Nachfragen und Interviews mit Herrn Gebauer wenden Sie sich bitte
an: Frank van Ooyen, medico international: Tel. 069/94438-24 oder
ooyen(at)medico.de