(ots) - Im Exklusivinterview mit Yahoo! Eurosport (
www.yahoo.de/eurosport ) spricht der FC Bayern-Stürmer über
Verletzungspech und Torhunger, die Unterstützung durch Coach Jupp
Heynckes und darüber, warum Geld für ihn nicht an erster Stelle
steht.
Der zuletzt vom Verletzungspech verfolgte Ivica Olic ist nach
seinem Hüftsehnenriss wieder fit, torhungrig und froh, dass seine
Zwangspause diesmal "nur" fünf Wochen gedauert hat - denn, so der
Stürmer: "Im Vergleich zu acht Monaten waren die fünf Wochen Pause
ein Klacks."
In solchen Phasen erzwungener Ruhe, die von großer Ungewissheit
und endlos scheinendem Warten geprägt sind, werde klar, "dass Geld
nicht alles ist". Wiederholte Rückschläge und der Druck von innen wie
von außen treffen schließlich jeden Menschen hart, wie sich an Olics
Kollegen Breno zeigt: "Wir Profis sind vielleicht auf einem anderen
Gehaltsniveau, aber wir haben die gleichen Probleme wie im normalen
Leben."
Ãœber Yahoo! Eurosport
Yahoo! Eurosport ( www.yahoo.de/eurosport ) ist heute mit aktuell
knapp 2,6 Millionen Nutzern (Quelle: comScore, August 2011) in
Deutschland das zweitgrößte Sportportal im Web und verzeichnete
allein im ersten Halbjahr 2011 ein Wachstum um mehr als 50 Prozent.
Seit 2007 bietet die Online-Plattform Sportbegeisterten neben
hochwertigen Informationen die Möglichkeit, sich direkt mit anderen
Fans auszutauschen. Während Eurosport als erfolgreichstes
Spartenprogramm Europas und einziges deutsches Vollsportprogramm
hochwertige Inhalte und Redaktionsexpertise in die Kooperation
einbringt, stellt Yahoo! als führendes digitales Medienunternehmen
sein umfassendes Internet-Know-how und entsprechende
Community-Services zur Verfügung.
Das Interview im Wortlaut, freier Abdruck mit Nennung der Quelle
Yahoo! Eurosport:
Yahoo! Eurosport: Herr Olic, erst acht Monate Pause, nun fünf
Wochen. Wie fühlen Sie sich?
Ivica Olic: Gut! Die Muskulatur ist noch stärker. Die Kraft ist
da. Und ich hoffe auf eine lange verletzungsfreie Serie. Vielleicht
habe ich die nächsten zwei, drei Jahre jetzt mal nichts. Zunächst bin
ich aber glücklich, dass ich wieder auf den Rasen kann. Ich habe viel
Hunger auf Tore (lacht)!
Haben Sie nach Ihrem Tor gegen Hamburg gemerkt, dass etwas
Schlimmeres passiert ist?
Olic: Ja, sofort. Es war ein großer Schmerz und ich habe gedacht:
Hoffentlich ist nichts am Knochen! Letztlich war es die Sehne, eine
komische Verletzung, die selbst die Bayern-Ärzte in 30 Jahren noch
nicht gesehen hatten. Aber ich bin froh, dass es jetzt "nur" fünf
Wochen gedauert hat. Ich hatte mit einer längeren Pause gerechnet.
Woher nehmen Sie in solchen Momenten Kraft?
Olic: Es war schon extrem bitter. Die ersten Tage sind die
schlimmsten, wenn du nichts machen kannst - nicht mal richtig gehen.
Aber dann siehst du: Es geht langsam, ich kann das machen, ich kann
dies machen. Ich habe mir kleine Ziele gesetzt, von Tag zu Tag und
Woche zu Woche. Dann konnte ich die Fortschritte sehen. Und ganz
ehrlich: Im Vergleich zu acht Monaten waren die fünf Wochen Pause ein
Klacks.
Dennoch: Haben Sie nicht zwischendurch die Lust verloren?
Olic: Ganz ehrlich: Ich bin heute noch unzufriedener, wenn ich
nicht spiele als früher. Nach der langen Verletzung war das noch mal
wie ein Neuanfang für mich. Ich bin heiß darauf, es erneut allen zu
zeigen. Ich merke einfach, dass ich mein Spitzenniveau wieder
erreichen kann.
Sie haben viel Zeit mit Robben in der Reha verbracht - jetzt sind
Sie fit, er fällt wieder aus...
Olic: Als wir beide verletzt waren, haben wir versucht, uns
gegenseitig Mut zu machen. Der erneute Rückschlag ist schlimm für
ihn. Ich weiß, wie gerne er wieder mit der Mannschaft trainieren
würde. Ich wünsche ihm, dass er schnell wieder fit wird, denn wir
alle wissen, was er kann. Er ist einer der besten Spieler der Welt.
Wenn er gesund ist, hilft er jeder Mannschaft.
Finden Sie, dass er manchmal zu egoistisch agiert?
Olic: Natürlich will jeder Stürmer Tore machen. Egoismus gehört
dazu. Klar, momentan spielen wir auch ohne ihn gut. Doch ich habe
zwei Jahre mit ihm zusammen gespielt und weiß, dass er permanent
zwei, drei Gegenspieler an sich bindet. Das gibt uns übrigen Spielern
mehr Raum und damit auch mehr Möglichkeiten. Das wichtigste ist, dass
er jetzt wieder fit wird. Dann kann er allen Kritikern demonstrieren,
dass sie falsch liegen.
Hat Jupp Heynckes während Ihrer Reha das Gespräch mit Ihnen
gesucht?
Olic: Er hat gleich offen mit mir gesprochen. In der Phase, wo ich
noch nicht wusste, wie lange ich ausfalle, hat er mir gesagt: "Ivica,
wir brauchen dich und du kannst uns in dieser Saison noch helfen."
Das war eine große Geste und Motivation für mich. Und dass der Verein
keinen neuen Stürmer geholt hat, werte ich als Vertrauensbeweis. Das
Vertrauen will ich nun zurückzahlen.
Würden Sie sagen, dass Heynckes Bayerns beste Neuverpflichtung im
Sommer war?
Olic: Alle Neuverpflichtungen sind Verstärkungen. Aber Heynckes
hat auf jeden Fall einen sehr großen Anteil daran, dass es so gut
läuft. Was mir zuletzt gefehlt hat, war tatsächlich Rotation. Ich
finde das System gut. Jetzt spielt Tymoshchuk, van Buyten spielt,
Kroos spielt - alle sind zufrieden. Das so hinzubekommen ist nicht
einfach, aber unser Trainer hat diese Qualität.
Ihr Vertrag läuft im kommenden Sommer aus, gab es schon Gespräche
über Ihre Zukunft?
Olic: Nein, ich kann noch ein paar Jahre auf gutem Niveau kicken.
Momentan habe ich keine Argumente, um über einen neuen Vertrag zu
reden. Ich hoffe aber, dass ich meine Chance bekommen werde und in
drei oder vier Monaten schlauer bin - mit ein paar Toren mehr in der
Statistik.
Spielern über 30 bietet Bayern oft nur ein Jahr Vertrag - würden
Sie das akzeptieren?
Olic: Wenn ich gesund bin, bin ich sicher, dass ich einen guten
Vertrag bekomme. Mein Ziel ist es jetzt, zurückzukommen und zu
beweisen, dass ich nichts verlernt habe. Klar würde ich gerne
bleiben, ich habe hier viel Spaß, bin sehr glücklich und meine
Familie auch. Aber wenn ich wechseln muss, dann ist das eben so.
Dafür bin ich Profi. Es nicht schwer, einen neuen Verein zu finden,
wenn man vorher beim FC Bayern war.
Welchen Stellenwert besitzt Geld bei Ihnen?
Olic: Das stand bei mir nie an erster Stelle. Klar, es beruhigt,
als Profi hast du nur bis ungefähr Mitte 30 Zeit, dich abzusichern.
Ich habe bis zu meinem 24. Lebensjahr in Kroatien gespielt und im
Monat um die 2000 Euro verdient, in Moskau gab es plötzlich 30.000
Euro und ich habe gedacht, dass ich niemals mehr brauche - und dann
habe ich plötzlich doch noch mehr verdient. Aber das kam alles
automatisch. Das wichtigste war die Herausforderung, die permanente
Steigerung war der Reiz. Das Gehalt hat sich angepasst.
Miller, Rangnick, Breno - psychische Probleme treten in der
Bundesliga verstärkt auf. Kann viel Geld das nicht aufwiegen?
Olic: Ich denke nicht. Nehmen wir das Beispiel Breno: Er ist als
ganz junger Spieler von Brasilien nach Deutschland gekommen, die
Sprache ist schwierig, die Kultur anders. Dann kommen die
Verletzungen dazu, der Druck von außen, der Druck, den man sich als
Profi selbst macht...
Das bedeutet dann?
Olic: Stress! Und dann merkst du, dass Geld nicht alles ist. Wie
oft habe ich gelesen, dass Menschen, die im Lotto gewonnen haben zwei
Jahre später mehr Probleme hatten als vorher. Und für Breno war es
nicht leicht, jede Woche in die Reha und dann wird das Knie wieder
dick. Wir Profis sind vielleicht auf einem anderen Gehaltsniveau,
aber wir haben die gleichen Probleme wie im normalen Leben.
Das Interview finden Sie auf Yahoo! Eurosport unter http://de.euro
sport.yahoo.com/12102011/73/bundesliga-olic-zeigen.html.
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