(ots) - Auf der Bodenseeinsel
Mainau nahm der kroatische Naturschützer Goran Gugic heute am späten
Nachmittag den EuroNatur-Preis 2011 entgegen. Im vergangenen Jahr
wurde Dr. Ernst Paul Dörfler für sein Engagement zum Schutz der Elbe
ausgezeichnet. Mit dem EuroNatur-Preis 2011 spannte EuroNatur nun den
europäischen Bogen zu den Save-Auen in Kroatien - dem mit über 1.200
Quadratkilometern größten Auengebiet Europas. "Goran Gugic hat sich
dem Schutz der Save-Auen verschrieben und damit dem Erhalt eines
Natur- und Kulturschatzes, sowohl für Kroatien als auch für ganz
Europa", sagte Christel Schroeder, Präsidentin der europaweit tätigen
und in Radolfzell ansässigen Naturschutzstiftung EuroNatur.
Goran Gugic ist ein europäischer Bürger wie er im Buche steht. In
Deutschland in einer kroatischen Familie geboren, siedelte er 1992
trotz Jugoslawienkriegs für ein EuroNatur-Projekt in die Save-Auen
südöstlich von Zagreb um. Als Leiter des Naturparks Lonjsko Polje
betreut er das Herzstück dieser einmaligen Kultur- und
Naturlandschaft seit 1998 unter dem Motto "Leben mit dem Wasser"
vorbildlich. Er entwickelte ein Bewirtschaftungssystem, das nicht
gegen die Natur arbeitet, sondern die Natur klug nutzt. "Durch
zunehmende Hochwasserereignisse in Mitteleuropa mussten wir leidvoll
lernen, dass regulierte Flüsse und zerstörte Auen katastrophale
Folgen haben. Umso höher ist das Engagement von Goran Gugic für den
Erhalt eines der letzten natürlichen Flusssysteme in Europa zu
bewerten", so Christel Schroeder. Ein- bis zweimal pro Jahr strömt
das Wasser ein und verwandelt das Lonjsko Polje in einen riesigen
See. Seit dem Mittelalter gibt es hier eine ununterbrochene
Weidetradition. Die Hutweiden funktionieren als Rückhaltebecken für
die Ãœberschwemmungen des Flusses Save, des wasserreichsten Zuflusses
der Donau und beherbergen eine außergewöhnliche Artenvielfalt.
Doch das Engagement von Goran Gugic reicht weit über den Naturpark
Lonjsko Polje hinaus. Bei seiner Arbeit hat er immer auch den
Naturschutz in ganz Kroatien und die Naturschutzarbeit über
Landesgrenzen hinweg im Blick. Bereits im Jahr 1993 gab er die
entscheidenden Impulse für die Vision, die Flusslandschaft von Mur,
Drau und Donau über fünf Ländergrenzen hinweg unter Schutz zu
stellen.
Hintergrundinformationen:
Frühere Träger des EuroNatur-Preises sind u.a. Dr. Ernst Paul
Dörfler, Prof. Dr. Klaus Töpfer, Prinz Charles, Michail Gorbatschow,
Nelson Mandela und Dr. Hans Bibelriether. Der EuroNatur-Preis ist
undotiert. Mit ihm werden herausragende Leistungen für den
Naturschutz gewürdigt.
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