(ots) - Stellvertretender Bundesvorsitzende in Afghanistan
Bei seinem Besuch des 26. ISAF-Einsatzkontingents der Bundeswehr
in Afghanistan traf der zweite stellvertretende Bundesvorsitzende des
Deutschen BundeswehrVerbandes, Major André Wüstner, auf eine
angespannte Truppe.
"Meine Kameraden im Einsatz verfolgen die Debatte um die
Mandatsverlängerung für den Einsatz in Afghanistan ebenso kritisch
wie die anstehenden Entscheidungen zur Neuausrichtung der
Bundeswehr", sagte Wüstner. Viele Soldaten hätten die Sorge, bei
einer möglichen Versetzung nach der Schließung ihrer Standorte erneut
draufzahlen zu müssen. Deshalb, so Wüstner, sei es auch den Frauen
und Männern im Einsatz sehr wichtig, wie der Verteidigungsminister
die unausweichlich bevorstehenden Härten ausgleichen und die Menschen
in die neue Ära der Freiwilligenarmee führen wolle.
"Auch die Kameraden, die seit Jahren immer wieder im Einsatz
stehen und die damit verbundenen Entbehrungen ohne Klagen ertragen,
wollen die angekündigten Attraktivitätsverbesserungen für die
Bundeswehr jetzt endlich umgesetzt sehen", sagte Wüstner. "Die
Herausforderung der Neuausrichtung sind nur dann zu meistern, wenn
die Regierung diese endlich als gesamtstaatliche Aufgabe behandelt
und durch zügige Ressortabstimmungen bei reformstützenden Maßnahmen
unter Beweis stellt."
Zur nach wie vor fragilen Lage in Afghanistan sagte der
stellvertretende Bundesvorsitzende: "Unsere Soldatinnen und Soldaten
gehen in der Erfüllung ihres Auftrages stets an ihre
Belastungsgrenze. Obwohl sie eine Abzugsperspektive begrüßen, warnen
sie gleichzeitig vor einem überhasteten, innenpolitisch motivierten
und international nicht synchronisierten Abzug aus Afghanistan."
Wüstner machte deutlich, wie wichtig die Ergebnisse der im Dezember
anstehenden internationalen Afghanistan-Konferenz in Deutschland für
die Zukunft des Landes, aber auch für die eingesetzte Truppe sei. Vor
allem für die Zeit nach 2014 müsse die zuverlässige Bezahlung der
afghanischen Sicherheitskräfte sichergestellt werden. Außerdem seien
zivile Mentoren, Ausbilder und Helfer notwendig, um die gewünschte
Stabilisierung der Region voranzubringen.
Wüstner: "Auf keinen Fall dürfen die Streitkräfte nach 2014 als
Lückenbüßer für fehlende politische Konzepte oder für zu spät
rekrutiertes oder schlecht ausgebildetes ziviles Personal und
fehlende Fähigkeiten anderer Ressorts herhalten."
Die Frauen und Männer der Bundeswehr leisten in allen
Einsatzgebieten hervorragenden Dienst im Auftrage des Parlamentes.
Sie verdienen Anerkennung und Respekt von Politik und Gesellschaft.
Pressekontakt:
Jan Meyer, Tel.: 030/ 804703-30