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Laut CGAP setzt eine Mobilisierung der Branche zur Vermeidung vonÃœberschuldung und zur verantwortungsvollen Finanzierung ein

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(ots) -
Das Mikrofinanzierungswesen intensiviert die Bestrebungen zu
verantwortungsvoller Finanzierung, was Verbraucherschutzmassnahmen
und Vermeidung von Ãœberschuldung angeht. So lautet das Fazit der
CGAP, der globalen Organisation für verbesserte
Finanzdienstleistungen für die armen Bevölkerungsschichten. Das
rapide Wachstum der Mikrofinanzierung in neuen Märkten geht einher
mit einem erneuten Bedarf, Zugang zu den wesentlichen finanziellen
Serviceleistungen zu ermöglichen, die den ärmsten
Bevölkerungsschichten den grössten Nutzen bieten.

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In einer neuen Veröffentlichung erläutert die CGAP, dass dieser
intensivierte Schwerpunkt hin zum verantwortungsvollen Service dazu
führen wird, dass Institutionen der Mikrofinanzierung den
Verhaltenskodex einhalten werden, Bestimmungen verbessert werden und
die Kunden sich der finanziellen Kapazitäten bewusster werden.

In ihrem jüngsten Schwerpunktpapier mit dem Titel Responsible
Finance: Putting Principles to Work, erklärte die CGAP, dass diese
Entwicklung auch den Institutionen zugute käme, da stärkerer
Kundenschutz zu grösserer Kundenbindung führe und zu einer Nachfrage
von breiteren Finanzdienstleistungen. Die Institutionen, die den
Kundenschutz nicht verbessern, könnten einschneidende Regulierungen
durch die Regierung riskieren und sogar die Investoren verlieren,
deren Fokus auf der Unterstützung der armen Bevölkerungsschichten und
zugleich auf einer vernünftigen Rentabilität liegt.

"Mittlerweile wird die Notwendigkeit von internen Kontrollen für
Institutionen wie beispielsweise Kreditauskunfteien und von solider
Regulierung viel realistischer eingeschätzt. All das geschieht, um
die 2,7 Milliarden Menschen, die immer noch keinen Zugang zu
offiziellen Spar- oder Darlehenskonten haben, mit




verantwortungsvollen Finanzdienstleistungen zu versorgen", erklärte
Kate McKee, eine der Autorinnen des
CGAP-Papiers."Mikrofinanzierungsanbieter zeigen, dass sie gelernt
haben, ihren Kundenstamm besser zu schützen, anstatt ihn einfach nur
anwachsen zu lassen."

In einem Thesenpapier zur Ãœberschuldung argumentiert die CGAP,
dass Probleme aufgrund zu vieler Schulden zu erwarten seien, da die
Mikrokreditmärkte zunehmend gesättigt sind. Wettbewerber haben
begonnen, Darlehen an Kreditnehmer mit höherem Risiko zu vergeben und
vernachlässigen möglicherweise Risikomanagement und interne
Kontrolle. Wenn diese Probleme nicht vorauskalkuliert und gemanagt
werden, brechen Krisen aus und sowohl Darlehensgeber als auch
Darlehensnehmer haben darunter zu leiden.

Vielen Institutionen ist mittlerweile klar, dass Fortschritte
eine Herangehensweise erfordern, die die besondere
Schutzbedürftigkeit der Kunden aus den armen Bevölkerungsschichten
berücksichtigt.

Um ein Beispiel zu nennen: nachdem Mitglieder des Pakistan
Microfinance Network einen schweren Einbruch im Darlehensgeschäft
verkraften mussten, hat der Branchenverband eine
Verbraucherschutzaktion eingeführt, die anstrebt, die Praktiken der
Institutionen der Mikrofinanzierung durch einen freiwilligen
Verhaltenskodex zu verbessern. Die Weiterbildung des Personals wird
verstärkt, eine transparentere Preisgestaltung wurde eingeführt,
sorgsamere Überprüfungen finden vermehrt statt und ein neues
Reklamationssystem für Kunden unterstützt Darlehensnehmer dabei,
Probleme mit den Darlehensgebern zu lösen. Eine weitere entscheidende
Komponente war die Einführung einer Kreditauskunftei, die den
Institutionen der Mikrofinanzierung die Möglichkeit bietet,
akkuratere Bewertungen von potenziellen Darlehensnehmern
durchzuführen.

In Bosnien hat die Partner Microcredit Foundation erkannt, dass
ein Risiko für den Kunden auch ein Risiko für die Institution
darstellt. Deshalb wurden dort Besuche der Kunden vor Ort
intensiviert, interne Wirtschaftsprüfer zur Durchführung von
Stichprobenprüfungen und Geschäftsbesuchen engagiert, Fortbildung für
Mitarbeiter und Kunden ausgebaut und gleichzeitig wurde daran
gearbeitet, die Produkte zu verbessern.

Auf globalem Niveau gibt es ebenfalls wichtige neue Initiativen,
die, neben den Bestrebungen zur Verbesserung der finanziellen
Allgemeinbildung, verbesserten Verbraucherschutz, grössere
Transparenz und Offenlegung der Zinssätze vorwärtsbringen. Die
Initiative Microfinance Transparency, die sich weltweit für eine
grössere Transparenz bei der Preisgestaltung in der Branche einsetzt,
arbeitet mittlerweile in 28 Ländern und verfügt über Daten von mehr
als 1.000 Darlehensprodukten, die an über 50 Millionen Kunden
verkauft wurden. Fast 700 Finanzdienstleistungsanbieter und 130
Förderer haben sich verpflichtet, die von der Smart Campaign
empfohlenen Client Protection Principles, in die Tat umzusetzen.

Die CGAP hält dies für vernünftige Schritte, allerdings müssen
alle Beteiligten dieses Sektors noch mehr tun, um sicherzustellen,
dass der armen Bevölkerung solide finanzielle Produkte auf einer
verantwortungsvollen Basis angeboten werden. In einem dritten Papier,
das zusammen mit der International Finance Corporation (IFC)
erarbeitet wurde, betont die CGAP die Notwendigkeit von
Kreditauskunfteien, die nicht nur Auskünfte über die
durchschnittlichen Kunden des Bank- und Finanzwesens erteilen,
sondern auch über Darlehensnehmer von Mikrofinanzierungen.

Trotz des Fortschritts auf diesem Gebiet in den letzten 10
Jahren, bemerken die CGAP und die IFC, dass nur eine Handvoll von
Ländern diese vollständige Art von Kreditauskünften aufweist, die
Darlehensnehmer von Mikrofinanzierungen in den Austausch von
Kreditinformationen ebenfalls mit einschliessen. Obwohl laut Aussage
der Verfasser des Papiers Kreditauskünfte allein keine
Kreditdisziplin in einem Markt schaffen oder unzureichende
Vertragsstandards ausgleichen können, unterstützen sie doch die
Mikro-Darlehensgeber dabei, die ursprünglichen Darlehensausgaben zu
identifizieren, Kreditrisiken zu managen und einen starken
Rückzahlungsanreiz unter den Darlehensnehmern zu schaffen.

Zusätzlich zur Förderung von umfangreichen Kreditauskünften,
können Regierungen und Regulierungsbehörden auch den
Verbraucherschutz für einkommensschwache Darlehensnehmer verbessern,
indem sie Massnahmen wie beispielsweise in Peru ergreifen, das
kürzlich neue Gesetze zur Verbesserung der Fairness und der
Transparenz im Darlehensmarkt erlassen hat, was zu einem verstärkten
Wettbewerb und niedrigeren Preisen bei finanziellen Produkten führt.

Allerdings ist die CGAP der Auffassung, dass alle Seiten
Verantwortung übernehmen müssen - Regierungen und
Regulierungsbehörden, Förderer, Anbieter von Finanzdienstleistungen
und deren Kunden, um zu gewährleisten, dass Mikrofinanzierung das
hält, was es verspricht: eine Chance für Menschen, die
traditionellerweise keine finanziellen Mittel haben, die eigene
Zukunft zu gestalten, indem sie Spareinlagen, Darlehen und
Versicherungen für sich nutzen.

Lesen Sie die Veröffentlichungen der CGAP:
Responsible Finance: Putting Principles to Work
http://www.cgap.org/gm/document-1.9.54128/FN73.pdf
Too Much Microcredit? A Survey of the Evidence on Over-Indebtedness
http://www.cgap.org/gm/document-1.9.55377/OP19.pdf
Credit Reporting at the Base of the Pyramid
http://www.cgap.org/gm/document-1.9.55445/FORUM_1.pdf

Über die CGAP Die CGAP ist ein unabhängiges Zentrum für Forschung
und Finanzpolitik, das sich der Aufgabe widmet, den armen
Bevölkerungsschichten dieser Welt Zugang zu Finanzdienstleistungen zu
ermöglichen und weiter auszubauen. Das Zentrum wird von über 30
Entwicklungsagenturen und privaten Stiftungen unterstützt, die
gemeinsam das Ziel der Armutsbekämpfung verfolgen. Weitere
Informationen finden Sie unter http://www.cgap.org.



Pressekontakt:
Jeanette Thomas, Jthomas1(at)cgap.org, +1-202-473-8869,
+1-202-744-4829


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Datum: 14.10.2011 - 22:00 Uhr
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