(ots) - Sechs Monate nach dem Beginn von
Aufklärungsaktivitäten zur Vermeidung von Unfällen mit explosiven
Kriegsresten wird Handicap International nun seine Aufgaben in Libyen
erweitern: In den kommenden Wochen wird die Hilfsorganisation mit der
Räumung von Kampfmitteln (Granathülsen, Munition, Raketen etc.) in
verseuchten Landstrichen beginnen. In zwei Teams wird jeweils ein
ausländischer Experte für die Schulung und Leitung von sechs
libyschen Kampfmittelräumern und einem medizinischen Mitarbeiter
zuständig sein. Ihr mindestens sechsmonatiger Einsatz wird vorrangig
in Bezirken rund um Tripolis stattfinden, um die am stärksten
betroffenen Gebiete zu identifizieren und von explosiven Kriegsresten
und Minen zu räumen.
"Wir müssen sofort mit den Räumungsaktionen beginnen", so Frédéric
Maio, Hauptverantwortlicher des Einsatzes von Handicap International
in Libyen. "Wenn die Kämpfe zu Ende kommen, möchten die Menschen vor
allem in ihre Heimat zurückkehren. Doch in den Bezirken, in denen
Auseinandersetzungen stattgefunden haben, verbergen sich zahlreiche
Gefahren. Viele Zivilisten gehen unwissentlich Risiken ein."
Gleichzeitig setzt Handicap International in Libyen die im April
mit Unterstützung des Auswärtigen Amts begonnenen
Aufklärungsaktivitäten fort. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt im
Osten des Landes, seit einiger Zeit auch in Misrata, einer besonders
von den Kämpfen betroffenen Stadt, und in Beni Whalid. Dabei werden
über Flyer, Plakatwände, Radiosendungen, Veranstaltungen etc.
Informationen über die Risiken durch Minen und explosive Überreste
des Krieges und mögliche Vorsichtsmaßnamen verbreitet. Ein möglicher
Einsatz wird nun auch für die bis vor kurzem noch schwer umkämpfte
Stadt Syrte geprüft.
Handicap International verfügt derzeit über ein Team von rund 20
Festangestellten, das bald durch sechs ausländische Experten ergänzt
wird, und circa einhundert Freiwilligen, die Aufklärungsaktionen
organisieren.
Pressekontakt:
Dr. Eva Maria Fischer 089/54 76 06 13, 0176/99 28 41 35
www.handicap-international.de, www.streubomben.de, www.landmine.de