(ots) - Griechenland könnte sich "kolonialisiert fühlen",
was dort eine Revolution auslösen würde / 'impulse'-Interview mit dem
Aufsichtsratsvorsitzender der Heraeus Holding
Hamburg, 26. Oktober 2011 - Ein Finanzausgleich in Europa nach
deutschem Vorbild wäre für den Aufsichtsratsvorsitzenden der Heraeus
Holding, Jürgen Heraeus, eine schlimme Fehlentwicklung. In einem
Interview mit dem Wirtschaftsmagazin 'impulse' (Ausgabe 11/2011, EVT
27. Oktober) sagte Heraeus: "Alle tun heute so, als seien diese
Milliarden-Bürgschaften nur Bürgschaften. Die werden natürlich
irgendwann gezogen, dann muss das jemand bezahlen." Ein
Finanzausgleich sorge nicht dafür, dass gespart werde, denn keiner
will sich mit einer Restrukturierung belasten.
Für Heraeus steht zwar das Weiterbestehen des Euros außer Frage,
aber er hätte sich gewünscht, dass "man in der Vergangenheit neue
Länder langsamer aufgenommen und vor allem eine ordentliche Due
Dilligence durchgeführt" hätte. Er hoffe, dass man daraus für die
Zukunft gelernt habe, bevor neue Länder wie Bulgarien oder Rumänien
aufgenommen würden.
Die Situation in Griechenland bereitet Heraeus große Sorgen: "Was
dort in den letzten Jahrzehnten versäumt wurde, kann nicht in zwei,
drei Jahren aufgeholt werden." Es komme darauf an, dass Griechenland
die notwendigen Reformen durchsetzt und die EU-Hilfen gezielt
eingesetzt werden. "Wenn sich Griechenland allerdings kolonialisiert
fühlt, wird es dort eine Revolution geben", befürchtet Heraeus.
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