(ots) - Das war keine Überraschung, für niemanden:
Schon zum 20. Mal in Folge forderte die Welt am Dienstagabend in der
Vollversammlung der Vereinten Nationen die Aufhebung des
Wirtschaftsembargos gegen Kuba. Und zum 20. Mal waren die USA, die
die Blockade 1962 verhängten, dagegen - gefolgt nur von Israel. Die
Folge: Wenngleich sich 186 Länder der Erde in dieser Frage an die
Seite von Castros sozialistischer Insel stellten, bleibt Kuba vom
weltweiten Handel ausgeschlossen, was dem ohnehin nicht auf Rosen
gebetteten Land bislang wirtschaftliche Schäden in Höhe von mehr als
100 Milliarden US-Dollar kostete. Was mindestens ebenso schwer wiegt:
Leidtragende sind die Menschen in Kuba. Nur ein Beispiel: Aufgrund
des Wirtschaftsembargos kann dringend benötigtes Milchpulver nicht
aus den nahen Ländern Mittelamerikas oder gar den USA selbst
eingeführt werden, sondern muss in Neuseeland gekauft werden, was mit
erheblichen zusätzlichen Transportkosten verbunden ist, die das
Produkt natürlich verteuern und für die breite Masse der Kubaner
unerschwinglich werden lassen. Außerdem stellt sich die wohl nicht
unberechtigte Frage, mit welchem Recht die Vereinigten Staaten Kuba
isolieren. Die Verstaatlichung US-amerikanischen Eigentums auf Kuba
durch Fidel Castro - der eigentliche Anlass für das Handelsembargo -
liegt inzwischen 50 Jahre zurück. Die vermeintlichen
Menschenrechtsverletzungen, die die USA der sozialistischen Regierung
in Havanna immer wieder vorwerfen, werden nicht dadurch besser, dass
die Vereinigten Staaten selbst das Völkerrecht mit Füßen treten. Von
einem Friedensnobelpreisträger hätte man eigentlich eine andere
Politik erwarten dürfen - wäre Barack Obama die Auszeichnung nicht
für Hoffnungen, sondern für Realitäten zugesprochen worden.
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