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Aigners Entwurf ist mutlos

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Aigners Entwurf ist mutlos

(pressrelations) -
Zur Anhörung zum Verbraucherinformationsgesetz im Verbraucherausschuss erklärt die verbraucherpolitische Sprecherin der SPDBundestagsfraktion Elvira Drobinski-Weiß:

Ministerin Aigner traut sich nicht. Ein Wandel der Informationskultur wird mit ihrem Entwurf nicht erreicht. Das wurde heute in der Anhörung des Verbraucherausschusses zum Entwurf des Verbraucherinformationsgesetzes (VIG) deutlich.

Die Nennung von Ross und Reiter wird die Ausnahme bleiben. Der Entwurf entzieht der Pankower Smiley-Kennzeichnung die gesetzliche Grundlage und macht die Veröffentlichung des NRW-Pestizidreports durch neue Anhörungserfordernisse praktisch unmöglich. Die neue Kostenregelung erschwert den Informationszugang für Journalisten und Nichtregierungsorganisationen. Und wenn eine Behörde überlastet ist, muss sie Anfragen gar nicht beantworten.

Die Industrielobby konnte eine Unternehmensauskunft verhindern, der diskussionswürdige Vorschlag im Referentenentwurf wurde gestrichen.

Auf Dienstleistungen will Aigner das Verbraucherinformationsgesetz nicht ausweiten, auch wenn die FDP das noch letztes Jahr angekündigt hatte.

Im Detail gibt es zwar einige Verbesserungen. An die Grundsatzprobleme des VIG traut sich Schwarz-gelb aber nicht heran. Traurig ist vor allem, dass die Vorschrift zur aktiven Information durch die Behörden in Paragraf 40 des Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuchs misslungen ist. Wir wollen eine Offenlegung von allen Untersuchungsergebnissen.

Stattdessen darf mit Aigners Entwurf über Verstöße gegen Gesundheitsgefahren und Hygienemängel nur informiert werden, wenn der Verstoß nicht "unerheblich" ist oder "mehrfach" dagegen verstoßen wurde und ein Bußgeld von 350 Euro erwartet wird. Durch diese Bagatellgrenze und neue unbestimmte Rechtsbegriffe wird die aktive Information der Behörden mit Nennung von Ross und Reiter weiterhin die Ausnahme bleiben.


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Datum: 09.11.2011 - 17:00 Uhr
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