(ots) - Die Beschäftigungssituation der älteren
Arbeitnehmer hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert.
Das ist das Ergebnis der heute vorgestellten Studie "Karriere und
Beruf 50plus: Wege zu mehr demografischer Fitness und Beschäftigung",
die das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) im Auftrag der
Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) erstellt hat. Demnach
hat der Anteil der Beschäftigten in der Altersgruppe der 50- bis
65-Jährigen überproportional zugenommen. Mehr als verdoppelt hat sich
die Beschäftigungsquote in der Altersgruppe der 60- bis 64-Jährigen:
hier lag der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im
Jahr 2000 noch bei elf Prozent, im Jahr 2010 schon bei 24,6 Prozent,
Tendenz: steigend.
Eine im Oktober 2011 parallel zur Studie durchgeführte
Unternehmerbefragung macht deutlich, dass knapp die Hälfte der
Unternehmen davon ausgeht, dass die Beschäftigung älterer
Arbeitnehmer in den nächsten fünf Jahren zu einem immer wichtigeren
Thema wird. Nur vier Prozent der Unternehmen vermuten, dass die
Bedeutung des Themas abnehmen wird.
"Ältere Arbeitnehmer bleiben länger im Erwerbsleben. Diese Zahlen
signalisieren, dass ein Paradigmenwechsel eingeleitet wurde und der
Bewusstseinswandel bereits Spuren hinterlassen hat" sagt Hubertus
Pellengahr, Geschäftsführer der INSM. "Das frühzeitige Ausscheiden
älterer Mitarbeiter aus dem Erwerbsleben ist kein zukunftsfähiges
Konzept mehr. Denn sie werden auf dem Arbeitsmarkt dringend
gebraucht, sie haben Fähigkeiten, die Junge nicht haben: Erfahrung,
Ruhe, Entscheidungskraft. Das haben viele weitsichtige Unternehmer
bereits erkannt. Hier sind wir auf dem richtigen Weg".
In mehr als jedem zweiten Unternehmen wird das Thema
"Beschäftigung älterer Arbeitnehmer" gezielt im Rahmen der
Personalpolitik behandelt. Dieser Entwicklung muss auch die
Gesetzgebung folgen. Pellengahr: "Sonderrechte für ältere
Arbeitnehmer sind überflüssig und schädlich". Die ursprünglich als
Schutz gedachten gesetzlichen Kündigungsregeln bauen für Ältere eine
kontraproduktive Eintrittshürde in den Arbeitsmarkt auf. Aus
demselben Grund muss die Bezugsdauer des Arbeitslosengeld I für alle
Altersgruppen auf maximal zwölf Monate beschränkt werden. Durch die
längere Bezugsdauer wird älteren Arbeitnehmern die Motivation
genommen, die sich ihnen bietenden Chancen am Arbeitsmarkt zu nutzen.
Auch ein allgemeiner gesetzlicher Mindestlohn hätte negative
Auswirkungen auf die Beschäftigungschancen der über 50-Jährigen.
"Unternehmen haben es durch eine lebenszyklusorientierte
Personalpolitik in der Hand, die Leistungs-, Beschäftigungs- und
Anpassungsfähigkeit der Arbeitnehmer frühzeitig zu stärken.
Tarifpartner und Gesetzgeber sind gefordert, hierfür einen
geeigneten, institutionellen Rahmen zu gestalten, der zum einen die
Eigenverantwortung der Beschäftigten und zum anderen die
wirtschaftlichen Notwendigkeiten der Unternehmen im Auge behält." so
Dr. Oliver Stettes, Autor der Studie.
Die Ergebnisse der Studie finden Sie unter http://www.insm.de,
alle Ergebnisse der Unternehmerbefragung zusätzlich auch unter
http://www.deutschland-check.de
Pressekontakt:
Pressesprecher: Florian von Hennet, Tel. (030) 27 877-174;
hennet(at)insm.de
Projektleitung: Julia Saalmann, (030) 27877-178; saalmann(at)insm.de
Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist ein überparteiliches
Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Sie wirbt für die
Grundsätze der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland und gibt
Anstöße für eine moderne marktwirtschaftliche Politik. Die INSM wird
von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektro-Industrie
finanziert.