(ots) - Reporter ohne Grenzen (ROG) ist besorgt über die
zunehmende Verschlechterung der Lage der Internetfreiheit im
Post-Mubarak-Ägypten. ROG startet deshalb heute um 12.00 Uhr eine
Petition gegen die Verfolgung von ägyptischen Internet-Dissidenten.
In dem Appell fordert die Organisation ein Ende der Repressionen
gegen Cyber-Aktivisten und die umgehende Freilassung der Blogger
Maikel Nabil Sanad und Alaa Abdel Fattah.
Das Petitionsschreiben ist direkt an den von der Militärregierung
eingesetzten Ministerpräsidenten Ägyptens Essam Scharaf adressiert.
Es soll Ende des Jahres an die ägyptische Botschaft in Berlin
übergeben werden.
Ein Militärgericht verurteilte den 25-jährigen Maikel Nabil Sanad
am 10. April. 2011 zu drei Jahren Haft. Sanad, ein
Kriegsdienstverweigerer, veröffentlichte in seinem Blog einen
kritischen Bericht zur Rolle des Militärs während der Revolution im
Januar. Aus Protest gegen die unrechtmäßige Gefängnisstrafe ist der
inhaftierte Blogger im August in den Hungerstreik getreten. Am 18.
Oktober entschied ein Gericht, ihn in eine psychiatrische Klinik
einzuweisen.
Zuletzt wurde am 30. Oktober dieses Jahres der prominente
ägyptische Blogger Alaa Abdel Fattah festgenommen. Ihm wird
vorgeworfen, bei der Demonstration von koptischen Christen am 9.
Oktober in der ägyptischen Hauptstadt zur Gewalt aufgerufen zu haben.
Er wollte lediglich über die Ereignisse berichten und half während
des Protestes, Verletzte ins Krankenhaus zu schaffen.
"Diese unrechtmäßigen Repressionen, Anschuldigungen und
Inhaftierungen müssen gestoppt werden", fordert ROG. Ansonsten drohe
eine Rückkehr in die Ära Mubarak. "Der Übergang zu Demokratie und
Menschenrechten ist gefährdet", warnt die Organisation.
ROG appelliert an die Öffentlichkeit, sich mit den inhaftierten
Bloggern solidarisch zu zeigen und die Petition zu unterzeichnen.
Hier können Sie die Petition einsehen und unterschreiben.
http://bit.ly/tWkCiy
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Reporter ohne Grenzen
Anja Viohl
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