(ots) - Schweizer Private Banking macht Paradigmenwechsel
durch / Abgeltungsteuer beschleunigt den Prozess / Kurzfristig drohen
Schweizer Instituten Vermögensabflüsse /
Hamburg, 15. November 2011 - Das Schweizer Private Banking alter
Prägung inklusive Steueraspekt gehört der Vergangenheit an. In einem
Interview mit dem Wirtschaftsmagazin 'Capital' (Ausgabe 12/2011, EVT
17. November) erklärte der seit Mai dieses Jahres amtierende
Vontobel-Chef Zeno Staub: "Das Schweizer Private Banking macht
derzeit einen Paradigmenwechsel durch." Die Abgeltungsteuer
beschleunige diesen Prozess noch. Staub erwartet, dass es "durch die
neuen Regeln kurzfristig zu Vermögensabflüssen kommen" kann. Für die
nächsten zwei bis drei Jahre rechne er deshalb netto nur "mit einem
niedrigen einstelligen Wachstum".
Zudem führe die Abgeltungssteuer für jedes Land, mit dem die
Schweiz ein Abkommen schließe, zu kostspieligen Anpassungen bei den
Banken. In Summe rechne die Schweizer Bankiersvereinigung mit einer
Mehrbelastungen zwischen 200 bis 300 Millionen Franken. Vontobel
werde aber nur einem kleinen Teil dieser Kosten mittragen müssen.
Staub begrüßte im 'Capital'-Interview die Abgeltungsteuer, weil
sie Klarheit und Rechtssicherheit schaffe: "Die Abgeltungsteuer führt
dazu, dass es kein unversteuertes Geld deutscher Kunden mehr bei
Schweizer Banken geben kann." Er machte aber auch deutlich, dass sich
die Schweizer Banken "nicht als Hilfspolizisten ausländischer
Finanzämter" verstehen. Man werde den Kunden tragfähige Lösungen
aufzeigen, denn schließlich "glauben wir Schweizer nach wie vor an
eine finanzielle Privatsphäre".
Eine Ãœbernahme oder Fusion mit der Bank Sarasin schloss Staub aus:
"Eine Fusion mit Sarasin würde all unseren Kriterien widersprechen."
Vontobel würde nur dann Wettbewerber kaufen, "wenn Strategie, Kultur
und Preis stimmen". Da kämen vor allem die Standorte Schweiz und
Deutschland infrage.
Pressekontakt:
Melanie Bergermann, Chefredaktion 'Capital',
Tel.: 069/15 30 97-749, E-Mail: bergermann.melanie(at)guj.de