(ots) - Ägypten steht vor einer Richtungsentscheidung:
Entweder gelingt es mit den Wahlen für ein Parlament und später mit
der des Präsidenten, den Weg in die Demokratie zu gehen, oder das
Land wird im Bürgerkrieg versinken. Dabei hängt alles davon ab, wie
bereit das Militär ist, seine Macht abzugeben. Denkt man daran, dass
die Führung Ägyptens immer eng verflochten mit den Militärs war und
weiterhin ist, fällt es schwer zu glauben, dass das problemlos
gelingt - oder dass eine lupenreine Demokratie am Ende des
Umwandlungsprozesses stehen wird. Allerdings wäre es vielleicht naiv
zu glauben, dass das Land sowie die anderen Staaten des arabischen
Frühlings quasi in einem Crashkurs das lernen könnte, was andere
Staaten in Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten haben lernen können.
Und dennoch wäre es wichtig , wenn Ägypten schnell ein stabiler Staat
würde. Der Nahe Osten und Nordafrika können sich keine dauerhaften
Krisenstaaten leisten - zumal die Zukunft Syriens und die künftige
Rolle des Iran alles andere als sicher sind. Eine Region im
permanenten Ausnahmezustand wäre ein gefundenes Fressen für
Scharfmacher aller Couleur - und ein neuer sicherer Hafen für
Extremisten.
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