(ots) - Der Vorschlag des Bremer Gesundheitssenats, die
sogenannte "Pille danach" aus der Verschreibungspflicht zu entlassen,
wird in den Bundesländern unterschiedlich gesehen. Das ergab eine
Umfrage des Branchendienstes APOTHEKE ADHOC in den zuständigen
Ministerien.
Besonders in den von SPD und Grünen regierten Bundesländern gibt
es Unterstützung, Unions- und FDP-regierte Länder sind gegen eine
Lockerung. In Ländern mit großen Koalitionen hält man sich noch
bedeckt.
In Baden-Württemberg, das seit dem Frühjahr von einer grün-roten
Regierung geführt wird, steht man dem Vorschlag "grundsätzlich offen"
gegegnüber. Allerdings müsse über besondere Vorgaben für Apotheken
gesprochen werden. Auch aus Hamburg kommt der Hinweis, dass dann die
Apotheken stärker über Risiken und Nebenwirkungen informieren
müssten. Für eine Entlassung der "Pille danach" aus der Rezeptpflicht
sprachen sich in der Vergangenheit auch Pro Familia und das
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) aus.
Gegenwind kommt nicht nur aus Bayern, Sachsen und
Schleswig-Holstein, sondern auch aus dem rot-grünen Rheinland-Pfalz.
Die Länder verweisen auf Gefahren bei einer medizinisch nicht
überwachten Einnahme. Hinzu kämen ethische Bedenken. In Berlin,
Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt will man noch keine
Position beziehen.
Um die "Pille danach" aus der Verschreibungspflicht zu entlassen,
muss die Arzneimittelverschreibungsverordnung (AMVV) geändert werden.
Das kann das Bundesgesundheitsministerium im Einvernehmen mit dem
Bundeswirtschaftsministerium beschließen; allerdings muss der
Bundesrat noch zustimmen.
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