(ots) - Das Büro der DAHW Deutsche Lepra- und
Tuberkulosehilfe in der jemenitischen Stadt Taizz ist zwischen die
Fronten des Bürgerkriegs geraten. Wer für den Beschuss des
Krankenhauses verantwortlich ist, von dem aus die DAHW das nationale
Lepra-Kontrollprogramm koordiniert, ist derzeit noch unklar.
Verschiedene Oppositionsgruppen geben den Regierungstruppen die
Schuld an den Schießereien in Taizz. Sie sprechen davon, dass
Präsident Saleh dort Truppen zusammenzieht, um die Stadt - eine
Hochburg der Proteste - einzunehmen. Das hat Dr. Yasin Al-Qubati
berichtet, Repräsentant und medizinischer Berater der DAHW in Jemen.
Jemens Innenminister Mutahar Al-Masri hingegen sagte dem deutschen
Botschafter Holger Green, Truppen des zur Opposition gewechselten
Generals Ali Mushin seien für den Beschuss des Krankenhauses
verantwortlich. Der Botschafter hat sich nach Bitten der DAHW sofort
bei der Regierung für den Schutz des Hospitals und der zahlreichen
Patienten stark gemacht.
"Wer das Hospital beschossen hat, sollte später geklärt werden",
betont DAHW-Geschäftsführer Burkard Kömm: "Wichtig ist jetzt, dass
erstens keine Mitarbeiter oder Patienten verletzt worden sind, dass
zweitens die Schäden schnell behoben werden und drittens unsere
Arbeit in Jemen unverändert weiter gehen wird!"
Die DAHW wird ihre Patienten, die an Krankheiten der Armut leiden,
nicht im Stich lassen, auch wenn die Arbeit gefährlicher wird. Dies
war schon bei den Bürgerkriegen in Südsudan und Sierra Leone der
Fall, auch aus Jemen wird sich die DAHW nicht zurückziehen.
Während einer Inspektionsreise von Dr. Al-Qubati in Ägypten begann
auch in Jemen der "arabische Frühling". Wegen einiger kritischer
Äußerungen in der Vergangenheit darf der Mediziner nun nicht mehr
zurück nach Hause und leitet die Arbeit der DAHW in seiner Heimat von
Kairo aus.
Bereits seit 1965 unterstützt die DAHW das Krankenhaus "City of
light" in Taizz. Von den dortigen Büros aus unterstützen
DAHW-Mitarbeiter das nationale Lepra-Kontrollprogramm und
koordinieren dessen Arbeit im ganzen Land. In diesem Jahr unterstützt
die DAHW 3 Projekte in Jemen mit insgesamt 268.767 Euro.
Pressekontakt:
Jochen Hövekenmeier
Pressereferent DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V.
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