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In Sorge um die Alten!? - 62 Prozent der deutschen Arbeitgeber ignorieren bislang das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Pflege

ID: 534582

(ots) - 62 Prozent der deutschen Arbeitgeber haben
sich bislang noch nicht mit dem Thema "Vereinbarkeit von Beruf und
Pflege" beschäftigt. 71 Prozent können nicht einmal betriebliche
Maßnahmen zum Thema benennen. Das sind zwei Ergebnisse der
GfK-Befragung zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege, die die
berufundfamilie gGmbH - eine Initiative der Gemeinnützigen
Hertie-Stiftung - unter 500 Arbeitgebern durchführen ließ und heute
in Frankfurt vorstellt. Diese erste repräsentative Umfrage ihrer Art
macht den hohen Aufklärungsbedarf bei den Arbeitgebern deutlich:
Weder die Vielzahl möglicher Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf
und Pflege noch deren oft einfache und kostengünstige Umsetzung ist
bekannt. berufundfamilie präsentiert neben den Studienergebnissen
konkrete Lösungen zur optimalen Vereinbarkeit von Beruf und Pflege.

Die Mehrheit der Arbeitgeber ruft vor allem nach Unterstützung: 83
Prozent geben an, dass sie in Fragen der Vereinbarkeit von Beruf und
Pflege bis jetzt nicht aktiv waren, weil es an Umsetzungshilfen und
Tipps mangelt. 80 Prozent halten betriebliche Angebote zur
Vereinbarkeit für zu kosten- und 85 Prozent sogar für zu
organisationsintensiv. Rund 30 Prozent der Arbeitgeber sehen sich
selbst nicht in der Verantwortung, stattdessen sehen sie diese bei
den betroffenen Familien oder dem Staat.

Diese Zahlen verdeutlichen die dramatische Unterschätzung eines
demographischen Phänomens: Modellrechnungen des Statistischen
Bundesamtes zeigen, dass der absehbare demographische Wandel in
Deutschland zu 20 Prozent mehr Pflegebedürftigen im Jahr 2020 führt.
Damit steigt auch die Zahl der Arbeitnehmer, die ihre berufliche
Tätigkeit mit der Pflege eines Angehörigen vereinbaren müssen.

"Steigender Krankenstand, sinkende Motivation und verminderte
Produktivität. Dies sind nur einige der möglichen negativen




Auswirkungen auf die betrieblichen Abläufe", erläutert Stefan Becker,
Geschäftsführer der berufundfamilie gGmbH. "Proaktiv zukunftsweisende
Antworten auf das Thema Beruf und Pflege zu geben, sollte viel weiter
oben auf der Prioritätenliste der deutschen Wirtschaft stehen - nicht
zuletzt, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern."

Wie die Umfrage weiter verdeutlicht, kennen die Arbeitgeber kaum
eine konkrete Maßnahme. Von den lediglich 29 Prozent der Arbeitgeber,
die überhaupt Maßnahmen benennen können, zählen jeweils knapp ein
Drittel flexible Arbeitszeitmodelle und Teilzeitarbeit auf, noch
weniger nennen die Pflegezeit. Praxishilfen gibt es aber bereits.
Viele konkrete Umsetzungstipps hat berufundfamilie z.B. in einem
Stufenplan zum systematischen Einstieg in das Thema zusammengefasst.

Mehr als flexible Arbeitszeitmodelle und Teilzeit... Dr. Antje
Becker, Geschäftsführerin der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung,
erläutert: "Mit der Gründung der berufundfamilie gGmbH vor 13 Jahren
wollte die Hertie-Stiftung Fragestellungen einer familienbewussten
Personalpolitik bündeln und zukunftsweisende Antworten liefern. Mit
Angeboten wie einem Schnelltest zur Standortbestimmung, einem
Stufenplan, einer 130-Maßnahmen-Checkliste zur Vereinbarkeit von
Beruf und Pflege sowie Best-Practice-Beispielen ist berufundfamilie
Vorreiter auf dem Feld. Die Unternehmen erhalten damit genau die
Unterstützung, nach der sie in der Umfrage verlangen."

Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung hat 1998 die berufundfamilie
gGmbH gegründet, die seitdem alle Aktivitäten der Stiftung im
gleichnamigen Themenfeld bündelt. Das Bundesfamilienministerium
fördert ihr audit berufundfamilie aus Mitteln des Europäischen
Sozialfonds. Die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft - BDA, BDI,
DIHK und ZDH - empfehlen das audit. Sie entscheidet über die Vergabe
der audit-Zertifikate. Zertifikate zum audit berufundfamilie wurden
erstmals 1999 vergeben. Einsetzbar in allen Branchen und
Betriebsgrößen, erfasst das audit den Status quo der bereits
angebotenen Maßnahmen zur besseren Balance von Beruf und Familie,
entwickelt systematisch das betriebsindividuelle Potenzial und sorgt
mit verbindlichen Zielvereinbarungen dafür, dass Familienbewusstsein
in der Unternehmenskultur verankert wird. Nach erfolgreichem
Abschluss dieses Prozesses erhalten die Unternehmen und Institutionen
das "Zertifikat zum audit berufundfamilie". Die praktische Umsetzung
wird jährlich von der berufundfamilie gGmbH überprüft. Nach drei
Jahren können im Rahmen einer Re-Auditierung weiterführende Ziele
vereinbart werden. Nur bei erfolgreicher Re-Auditierung darf das
Unternehmen das "Zertifikat zum audit berufundfamilie" unverändert
weiterführen.

Unsere Pressemappe "In Sorge um die Alten!?" enthält neben der
vorliegenden Pressemitteilung:

- GfK-Befragung zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege, November
2011
- Schnelltest Beruf und Pflege
- Stufenplan Beruf und Pflege
- Statistiken zur Auswirkung des demographischen Wandels

Sie finden diese Dokumente digital unter www.beruf-und-familie.de



Pressekontakt:

Gemeinnützige Hertie-Stiftung
Marion Bassfeld
Leitung Kommunikation
Tel.: 069/660 756-167
BassfeldM(at)ghst.de


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Datum: 06.12.2011 - 13:00 Uhr
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