PresseKat - Gar nicht weihnachtlich: Gutes tun nach Vorschrift

Gar nicht weihnachtlich: Gutes tun nach Vorschrift

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Gerade vor Weihnachten engagieren sich viele Unternehmer und SelbstĂ€ndige fĂŒr gute Zwecke. Geht es nach der EU, sollen Unternehmer ihre gesellschaftlichen AktivitĂ€ten verpflichtend veröffentlichen. Der BDS Bayern lehnt „Gutes tun nach Vorschrift“ ab. Freiwilliges Engagement muss freiwillig bleiben.

(firmenpresse) - MÜNCHEN. Die Spende fĂŒr das Altenheim, das Freistellen von Angestellten fĂŒr den Feuerwehreinsatz oder der Unternehmer als Trainer im Sportverein: Bayerns Unternehmer engagieren sich tausendfach fĂŒr die Allgemeinheit und das nicht nur vor Weihnachten. „Die freiwillige Übernahme von gesellschaftlicher Verantwortung hat fĂŒr den bayerischen Mittelstand Tradition. Wir lehnen es daher ab, dass die EU-Kommission uns Unternehmer verpflichten will, ihre Coporate Social Responsibility (CSR) AktivitĂ€ten verpflichtend zu veröffentlichen“, erklĂ€rt Ingolf F. Brauner, der PrĂ€sident des Bundes der SelbstĂ€ndigen (BDS) – Gewerbeverband Bayern.

Erst gestern verkĂŒndete die EU-Kommission, dass sie zusammen mit der EuropĂ€ischen Investitionsbank (EIB) und dem EuropĂ€ischen Investitionsfonds (EIF) ĂŒber sieben Milliarden Euro zur Förderung von kleinen und mittleren Unternehmen bereitstellen möchte. „Wir wĂŒrden uns noch mehr ĂŒber dieses Geld zur Förderung von Forschung und Entwicklung freuen, wenn die EU uns kleine und mittlere Unternehmen von unnĂŒtzen Berichtspflichten, wie jetzt im Bereich CSR vorgesehen, befreien wĂŒrde“, macht Ingolf F. Brauner deutlich.

Die Unternehmen haben bereits jetzt umfangreiche Berichtspflichten aufgrund von EU- und Bundesgesetzen. Nach Angaben des Deutschen Industrie und Handelskammertages (DIHK) gibt es im Durchschnitt rund 9.200 vielfach unnĂŒtze Dokumentations- und Nachweispflichten, die bei den Unter-nehmen jedes Jahr Kosten von rund 40 Milliarden Euro verursachen: „Es sollte auch in Zukunft in der Entscheidung des einzelnen Unternehmers bleiben, ob und in welcher Form er sich engagieren will und wie er dies kommuniziert“, fordert der PrĂ€sident des BDS.

„Es ist ja auch im Eigeninteresse des Unternehmers, dass sein Engagement draußen wahrgenommen wird. Soziales Engagement hilft bei der Mitarbeitergewinnung oder bei der Eigenwerbung. Es gibt aber auch Unternehmer, die wollen ihr Engagement gar nicht an die große Glocke hĂ€ngen“, sagt Brauner und sieht genau hier das Problem: „Die jĂ€hrliche Trikotspende des MittelstĂ€ndlers kann vor Ort viel mehr wert sein als die x-te Hochglanzaktion eines internationalen Großkonzerns. Denn wĂ€hrend viele MittelstĂ€ndler sich seit Jahrzehnten aus ehrlicher SolidaritĂ€t engagieren, versuchen andere nur kurzfristig in der Öffentlichkeit ein nettes Image aufzubauen. Beides wĂŒrde aber unter UmstĂ€nden in einem starren Berichtswesen gleich gewichtet“, befĂŒrchtet der PrĂ€sident des BDS.





Der PrĂ€sident des BDS sieht nicht nur am Beispiel CSR zu wenig Engagement zur BĂŒrokratie-entlastung von kleinen und mittleren Unternehmen. „Toll klingende Schlagwörter wie EU Small Business Act oder Horizon 2020 helfen uns ohne Maßnahmen zur Entlastung bei Berichtspflichten nicht weiter“, erklĂ€rt Brauner. „Oft habe ich den Eindruck, dass BĂŒrokratieabbau fĂŒr die EU, aber auch fĂŒr den Bundes- und Landesgesetzgeber vor allem heißt, dass ihre Verwaltungen weniger Arbeit haben. DafĂŒr dĂŒrfen wir Unternehmer im Gegenzug noch mehr Kennzahlen in irgendwelche elektronischen Masken eintragen. Das ist aber nicht der BĂŒrokratieabbau, den wir fordern“, so Brauner.

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Dem BDS Bayern gehören 20.000 Unternehmen und SelbstĂ€ndige mit rund 350.000 Mitarbeitern an. Über 90 Prozent der Mitgliedsunternehmen aus allen Branchen des bayerischen Mittelstands sind in Familienbesitz.



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Datum: 07.12.2011 - 10:23 Uhr
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