(ots) - Fast 80 Prozent der Arbeitnehmer sehen in der
Schuldenkrise das größte Risiko für die Lage am Arbeitsmarkt. Das
geht aus einer repräsentativen Arbeitnehmerbefragung der IW Consult,
einer Tochtergesellschaft des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln
(IW) im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM)
und der WirtschaftsWoche hervor.
"Bisher hat der deutsche Arbeitsmarkt die Turbulenzen der
Schuldenkrise gut weggesteckt. Das gelingt aber nicht ewig", erklärt
Hubertus Pellengahr, Geschäftsführer der INSM und fordert eine
nachhaltige Lösung der Schuldenkrise, indem Staatsausgaben gekürzt
und die Haushalte konsolidiert werden. "Haushaltskonsolidierung ist
jetzt Pflicht", so Pellengahr.
Mehr als die Hälfte der Befragten glaubt, dass der
Fachkräftemangel den Arbeitsmarkt beeinträchtigen könnte. Aktuell hat
die große Mehrheit der Arbeitnehmer in Deutschland noch keine Angst
vor einem Jobverlust. 57 Prozent der Beschäftigten glauben, dass ihr
Arbeitsplatz außerordentlich oder ziemlich sicher ist. Weitere 25
Prozent stufen ihr Beschäftigungsverhältnis immerhin noch als eher
sicher ein.
An der positiven Einschätzung änderte die Zuspitzung der
Schuldenkrise bisher nicht viel. Nur 15 Prozent meinen, dass der
Erhalt ihres Arbeitsplatzes in den vergangenen zwölf Monaten
unsicherer geworden sei. Für die meisten ist die Sicherheit ihres
Beschäftigungsverhältnisses gleich geblieben.
Die Arbeitnehmer versuchen für den Arbeitsmarkt attraktiv zu
bleiben und setzen dabei vor allem auf Mobilität und Flexibilität.
Fast 80 Prozent geben dies jeweils an. Mehr als jeder Zweite setzt
darüber hinaus auf betriebliche oder private Weiterbildung. Eher
unbedeutend ist für Beschäftigte hingegen das Sammeln von
Auslandserfahrung. Nicht einmal jeder Vierte setzt auf diese
Möglichkeit. Auffallend ist, dass vor allem gut gebildete und jüngere
Arbeitnehmer auf die eigene Attraktivität für den Arbeitsmarkt
achten. "Um für den Arbeitsmarkt interessant zu bleiben, ist in
erster Linie jeder für sich selbst verantwortlich. Dies gilt für gut
Ausgebildete wie auch für weniger gut Ausgebildete", so Pellengahr.
Auch die Älteren müssten sich fortbilden, da aufgrund des
demographischen Wandels deren Arbeitskraft in der Zukunft noch
wichtiger werde.
Im Rahmen des IW-Arbeitnehmervotums wurden 1.000 Arbeitnehmer
zwischen dem 23. und 28. November online befragt. Die Stichprobe der
Arbeitnehmer zwischen 16 und 65 Jahren ist repräsentativ für
Deutschland und nach Schulbildung, Geschlecht und Altersgruppen
geschichtet. Arbeitnehmer ohne Schulbildung sind nicht
berücksichtigt. Die Umfrage ist Teil des Deutschland-Checks, einer
Dauerstudie im Auftrag der INSM und der WirtschaftsWoche.
Mehr Informationen im Internet unter
http://www.deutschland-check.de
Pressekontakt:
Projektleitung: Marc Feist, Tel: (030) 27877-175, feist(at)insm.de
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Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist ein überparteiliches
Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Sie wirbt für die
Grundsätze der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland und gibt
Anstöße für eine moderne marktwirtschaftliche Politik. Die INSM wird
von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektro-Industrie
finanziert.