(ots) - Am 12. Januar ist es zwei Jahre her, dass Haiti
von einem verheerenden Erdbeben heimgesucht wurde. Damals starben
Hunderttausende, Tausende mussten amputiert werden. Obwohl bereits
viel erreicht wurde, sind in dem Land, das schon vorher zu den
ärmsten der Welt zählte, viele Menschen noch immer von der
humanitären Hilfe abhängig und mehr als 500.000 warten immer noch auf
neue Unterkünfte. Handicap International war sofort in den ersten
Tagen nach dem Erdbeben vor Ort und setzt seine Aktivitäten für die
am schwersten betroffenen Menschen noch heute fort. Logistik,
Wiederaufbau, Versorgung mit Prothesen, psychologische Unterstützung
und Wiedereingliederung - die meisten Arbeitsfelder der breiten
Expertise von Handicap International wurden mobilisiert, um den
Opfern der Katastrophe zu Hilfe zu kommen.
"Wir waren vom ersten Tag an präsent und in der Nothilfe aktiv.
Doch es wäre verantwortungslos, nun damit aufzuhören", stellt Patrick
Senia, Leiter des Entwicklungsprogramms von Handicap International in
Haiti fest. Das Ausmaß der Katastrophe machte es notwendig, dass die
Teams von Handicap International vor Ort zeitweise aus bis zu 600
Personen bestanden, davon 80 aus dem Ausland. 1.459 Menschen wurden
mit Prothesen und Orthesen ausgestattet, 20.000 Tonnen Hilfsgüter
wurden auf den Weg gebracht, 1.050 vorübergehende Unterkünfte wurden
gebaut, die etwa 5.250 Menschen ein neues Zuhause bieten. 90.000
Sitzungen zur medizinischen Versorgung und physischen Rehabilitation
wurden durchgeführt und 25.000 Menschen haben psychosoziale
Unterstützung erhalten.
"Haiti ist ein sehr spezielles Land, das von chronischen Krisen
gekennzeichnet ist. Die Phase der Nothilfe nach dem Erdbeben liegt
sicher hinter uns, aber die unmittelbaren Folgen sind noch vorhanden,
über 500.000 Menschen leben immer noch in Flüchtlingslagern. Und
andere Notsituationen drohen: Die Cholera-Epidemie ist noch nicht
eingedämmt, die Gefahr von Zyklonen kehrt immer wieder,
Überschwemmungen und Erdrutsche größeren Ausmaßes treten plötzlich
hier und da auf", erklärt Patrick Senia. "Unser Ziel ist es, dass
Menschen mit Behinderung und Schutzbedürftige - egal ob Opfer des
Erdbebens oder nicht - berücksichtigt werden, sowohl im Alltag als
auch bei neuen Katastrophen."
Dieses Ziel will Handicap International zunächst durch die
Ausbildung lokaler Fachkräfte erreichen, durch die stärkere
Einbindung von Partnern - die Garanten für die Dauerhaftigkeit von
Entwicklungsprojekten - und durch die Unterstützung bei der
Ausarbeitung der öffentlichen Politik.
Mehr Informationen und ein Interview mit Patrick Senia im
aktuellen Situationsbe-richt auf
http://www.handicap-international.de/presse.html
Pressekontakt:
Information: Dr. Eva Maria Fischer
089/54 76 06 13, 0176/99 28 41 35